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Siebzehn Widersprüche und das Ende des Kapitalismus
Buch

Siebzehn Widersprüche und das Ende des Kapitalismus

Ullstein, 2015 Mehr

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Innovativ
  • Inspirierend

Rezension

Der Kapitalismus hat einem Teil der Menschheit großen Wohlstand beschert. Doch ist unser Leben wirklich zufriedener und erfüllter als das unserer Vorfahren? Hier sind Zweifel angebracht. Wir lassen uns von ökonomischen Zwängen bestimmen und frönen einem exzessiven Konsumismus. Soziale und kulturelle Strukturen werden zerstört, die Umwelt dramatisch geschädigt. Sind Alternativen denkbar? David Harvey meint: Ja! Weltweit gibt es eine Vielzahl antikapitalistischer Initiativen und Bewegungen. Sozialunternehmen und Solidarökonomien zeigen, dass es möglich ist, verantwortlicher zu wirtschaften. Hier könnte das Potenzial heranreifen, Wirtschaft und Gesellschaft demokratisch und gewaltfrei von unten her zu verändern. David Harvey stellt die Grundpfeiler unserer derzeitigen gesellschaftlichen Ordnung radikal infrage. Das wird natürlich vielen nicht schmecken, die sich gut im System eingerichtet haben. Das Buch ist zudem nicht einfach zu lesen, da der Autor durchweg neomarxistische Argumentationsfiguren und Begrifflichkeiten nutzt. getAbstract empfiehlt es dennoch allen, die über Alternativen zu unserer derzeitigen Wirtschaftsweise nachdenken wollen.

Zusammenfassung

Über Widersprüche

Wirtschaftskrisen lassen sich als „reale Zusammenfassung und gewaltsame Ausgleichung aller Widersprüche der bürgerlichen Ökonomie“ verstehen, so Karl Marx. Eine Analyse dieser Widersprüche hilft, den Blick für die Ursachen zu schärfen und Alternativen zu entwickeln. Unterschieden wird zwischen permanenten, variablen und eskalierenden Widersprüchen.

Sieben permanente Widersprüche

Die folgenden sieben Grundwidersprüche existieren überall dort, wo das Kapital regiert:

  1. Gebrauchswert und Tauschwert: Eigentlich ist für unser Leben der Gebrauchswert einer Ware, Sache oder Dienstleistung bestimmend. Im Kapitalismus rückt jedoch der Tauschwert in den Vordergrund, sodass es zu absurden Verzerrungen kommen kann. Ein Beispiel dafür ist die Immobilienblase in den USA, deren Platzen 2007 eine weltweite Finanzkrise auslöste. Abgekoppelt vom eigentlichen Wert für das Leben der Eigenheimbesitzer stieg der Marktwert der Häuser immer weiter, weil die Finanzbranche diesen Sektor bei vermeintlich sichersten Gewinnaussichten mit Geld flutete.
  2. Der Wert der Arbeit und seine Repräsentation durch Geld: Geld kann den Wert einer Ware ...

Über den Autor

David Harvey ist Humangeograf und Sozialtheoretiker. Er ist politisch stark engagiert und lehrt nach Stationen in Oxford, Baltimore und London heute an der City University of New York. Harvey gilt als einer der profiliertesten neomarxistischen Intellektuellen.


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