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Staatsschuldenwirtschaft und wohin sie führt
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Staatsschuldenwirtschaft und wohin sie führt

IWP, 2024


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Meinungsstark
  • Unterhaltsam

Rezension

Was ist besser für den Staat: sparsam sein wie die schwäbische Hausfrau oder gezielt Kredite aufnehmen, gerade für die junge Generation? Die Diskussion hat in Zeiten maroder Infrastruktur und kriegsuntüchtiger Bundeswehr wieder an Brisanz gewonnen. Ökonom Hans-Werner Sinn nimmt in seinem Vortrag kein Blatt vor den Mund. Er zeigt sich in bekannter Manier: streitbar, gegen den Strich bürstend, mit vielen interessanten neuen Erkenntnissen. Ein faktengefüllter Vortrag, nie langweilig und in jedem Fall – auch wenn man nicht alle seine Ansichten teilt – hochinteressant.

Zusammenfassung

Die Staatsschulden sind seit der Finanzkrise rasant gestiegen.

Die Verschuldung in der Eurozone steigt und steigt. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag sie 2020 im Durchschnitt bei 99 Prozent. Dabei sollten es laut Maastricht-Vertrag eigentlich nur 60 Prozent sein. Frankreich erreichte sogar 115 Prozent, Italien 155 Prozent und Griechenland 207 Prozent, trotz massivem Schuldenerlass. Im Fall Deutschlands waren es mit 69 Prozent zwar deutlich weniger. Würde man aber die impliziten Schulden dazurechnen, etwa die Schulden der öffentlichen Unternehmen, wäre die Quote weit höher. Der jüngste Rückgang der Schuldenquote ist lediglich auf die Inflation und das starke Wachstum des nominalen BIP zurückzuführen. Auch an die ursprüngliche 3-Prozent-Grenze, also die Regel, dass das öffentliche Defizit maximal 3 Prozent des BIP ausmachen darf, hält sich niemand.

In Deutschland werden aufgrund des Ukrainekriegs und der großen Mängel in der Infrastruktur Rufe nach höherer Verschuldung lauter. Zudem gibt es auf der Ebene des EU-Stabilitäts- und Wachstumspaktes Veränderungen hin zu lascheren Schuldenregeln...

Über den Redner

Hans-Werner Sinn war Professor an der Münchner LMU und langjähriger Leiter des Münchner Ifo-Instituts.


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