Kritiker sehen im Weltwirtschaftsforum einen elitären Club machtversessener Bosse und Regierungschefs. Für seinen Gründer Klaus Schwab ist es ein Ort, der die Welt besser macht. In diesem Buch will er das nachweisen. Überzeugend legt er zudem Leitlinien dar, an denen Weltkonzerne ihr Handeln ausrichten sollten. Seine detailliert begründeten Vorschläge für einen Kapitalismus, der die Interessen aller Stakeholder, vor allem aber die der Natur und des Menschen bedient, sind es wert, gehört zu werden.
Ein Kapitalismus, der nicht die Interessen aller Stakeholder berücksichtigt, bringt Umweltzerstörung und Ungleichheit hervor.
Seit den 1980er-Jahren dominieren auf der Welt zwei Wirtschaftssysteme: ein Staatskapitalismus chinesischer Prägung sowie ein neoliberaler Shareholder-Kapitalismus. Ersterer strahlt auf viele Schwellenländer aus, die dem Modell nacheifern. Letzterer durchdringt die westliche Welt. Beide Modelle haben enormen Wohlstand hervorgebracht, gleichzeitig aber auch viele Probleme geschaffen wie Umweltverschmutzung oder Einkommensungleichheit. Sie sind beide nicht in der Lage, dieses Dilemma zu überwinden.
Das liegt an einem Konstruktionsfehler: Beide Modelle bevorzugen systematisch die Interessen bestimmter Stakeholder, während sie die Interessen der Umwelt und anderer Gruppen missachten. Ein ganzheitliches Modell beteiligt hingegen alle Stakeholder an der Entscheidungsfindung. Es berücksichtigt deren Interessen nicht nur auf dem Papier, sondern in der täglichen Praxis, etwa mithilfe entsprechender Kennzahlen.
Die Weltwirtschaft befindet sich dauerhaft im Krisenmodus.
Unsere Art des Wirtschaftens bedient kurzfristige, egoistische Interessen...
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