Stress and the City
Warum Städte uns krank machen. Und warum sie trotzdem gut für uns sind.
Rezension
Die Nachrichten über die Entvölkerung ganzer Landstriche häufen sich. Auch wenn Landflucht durchaus nichts Neues ist, nimmt die Zahl der Menschen, die in Städte ziehen, weltweit in nie da gewesenem Maße zu. Und ein Ende der Urbanisierung ist nicht in Sicht. Mazda Adli, der viele Großstädte aus eigener Erfahrung kennt, geht in seinem Buch Stress and the City den Faktoren nach, mit denen Städte bei Menschen Stress auslösen. Seiner Analyse nach ist das Stadtleben trotz des beträchtlichen Stressrisikos im Vergleich zu ländlichen Regionen nicht per se schädlicher. Im Gegenteil: Das Mehr an Stress kann stimulierend wirken, und dank der besseren medizinischen Versorgung in der Stadt ist auch die Lebenserwartung von Stadtbewohnern höher. Es gilt jedoch, den Lebensraum Stadt attraktiv zu halten. Es muss Gestaltungsspielräume für die Einwohner geben und gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt müssen gepflegt werden. Der Autor hat gut recherchiert und versteht es, eigene Erfahrungen einzubringen. Wirklich neue Erkenntnisse mit konkreten Handlungsvorschlägen für Politik und Städteplanung bringt das Buch kaum, ist aber auch eher als fruchtbare Anregung für eine kritische Reflexion zum Thema Urbanisierung zu sehen, findet getAbstract.
Zusammenfassung
Über den Autor
Mazda Adli ist Psychiater und Psychotherapeut. Er leitet den Forschungsbereich Affektive Störungen an der Berliner Charité und widmet sich der Stress- und Depressionsforschung.
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