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Tao-Te-King
Buch

Tao-Te-King

China,, viertes Jahrhundert v. Chr.
Diese Ausgabe: Diogenes Verlag, 2000 Mehr

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Literatur­klassiker

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Worum es geht

Die Bibel des Taoismus

Das Tao-Te-King ist ein thematisch sehr vielseitiges Werk: Es deckt etliche Bereiche des menschlichen Zusammenlebens ab. Sein Grundton ist meist skeptisch; Lao Tse verkündet seine Einsichten nicht als unumstößliche Wahrheiten und dem Begriff des Wissens gegenüber ist er misstrauisch. So bleiben die meisten Kapitel des Tao-Te-King in ihrer Bedeutung vage und lassen zahlreiche Auslegungsmöglichkeiten offen. Gleichnishaftes reiht sich an vieldeutige Sinnsprüche; statt klarer Aussagen erhält der Leser Denkanstöße. Gerade diese Offenheit gegenüber verschiedenen Interpretationen macht den Reiz des Werks aus und hat dafür gesorgt, dass das Tao-Te-King Leser aus unterschiedlichsten Kulturkreisen, Religionen und Epochen begeistert. Der einzige Themenbereich, in dem Lao Tse deutlich und mitunter gar leidenschaftlich wird, ist der des Krieges und der Gewalt: Es ist nicht ein Hauch von Skepsis zu spüren, wenn er den Einsatz von Waffen verdammt und die Herrschenden anhält, Gewalt und Krieg nur als letztes Mittel einzusetzen. Dieses Element des Tao-Te-King lässt Lao Tse als Denker erscheinen, der seiner Zeit um Jahrhunderte voraus war und der auch heutigen Lesern noch viel zu sagen hat.

Zusammenfassung

Der Weg

Das Ewige können wir nicht erkennen. Wir können nur wunschlos und bescheiden leben und auf diese Weise das Wunder des Weges erkennen. Dieser gleicht einem leeren Gefäß, aus dem man immer wieder schöpfen kann und das doch unerschöpflich ist. Er ist verborgen und doch immer da als Bild vom Ursprung des Himmels. Der Anfang allen Seins ist unsichtbar, unhörbar und unfassbar, dennoch durchdringt er alles. Obwohl der Weg unvorstellbar ist, folgen die Menschen ihm seit Anbeginn der Zeit. Sie kennen seinen Namen und wissen, dass er den Anfang aller Dinge bewirkt. Diejenigen, die dem Weg folgen, werden eins mit ihm. Wer tugendhaft lebt, den nimmt die Tugend freundlich auf; wer die Tugend verliert, wird eins mit dem Verlust. Nur dem, der selbst vertraut, vertrauen auch andere.

Es gibt vier Kräfte im Universum: den Mensch, die Erde, den Himmel und den Weg. Das eine folgt dem anderen, nur der Weg ist eine Kraft an sich, die nur ihrer eigenen Natur folgt. Der Weg ist ein Wesen, das vor allem anderen da war, er ist so groß, dass er nicht erkannt werden kann. Obwohl er alles erschaffen hat, strebt er nicht nach Macht und Größe.

Dem Weg folgen

Wer dem Weg folgt...

Über den Autor

Über Lao Tse (oder Laozi) ist so gut wie nichts bekannt. Die einzig erhaltene Biografie geht auf den Hofhistoriker Sima Qian zurück (145–90 v. Chr.). Ihr zufolge lebt Lao Tse im sechsten Jahrhundert v. Chr. im südlichen Staat Zhou. Sein Geburtsname ist Er Li oder auch Lao Dan. Er arbeitet als Archivar am Hof von Zhou, wo er angeblich von Konfuzius aufgesucht wird, der Lao Tse als Lehrer verehrt. Nachdem Lao Tse lange Zeit am Hof verbracht und sich im Tao geübt hat, bricht er zu einer Wanderung zur nordwestlichen Grenze des chinesischen Reiches auf, wo er gebeten wird, seine Weisheiten niederzuschreiben. Das Ergebnis ist das Tao-Te-King, in dem er die Bedeutung des Tao und der Tugend diskutiert und sich selbst als ewigen Außenseiter beschreibt: „Ich aber treibe dahin, allein, / ohne zu wissen, wer ich bin, / wie ein neugeborenes Kind, / bevor es das erste Lachen lernt. / Ich bin allein und habe keinen Platz, / wohin ich gehen könnte“ (Abs. 20). Nach der Niederschrift geht er fort – niemand weiß, wohin. Anderen Überlieferungen zufolge wird Lao Tse 200 Jahre alt. Heute nimmt man an, dass die Figur des Lao Tse eher im Bereich der Legende anzusiedeln ist und dass sich in ihr verschiedene Überlieferungen von Biografien unterschiedlicher Menschen bündeln. Es herrscht weder Einigkeit über die Bedeutung des Namens Lao Tse noch darüber, ob er der alleinige Autor des Tao-Te-King ist. Von den Anhängern der taoistischen Schule wird er bis heute als gottgleicher Begründer ihrer Religion verehrt.


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