Rezension
Papst Franziskus und der Ökonom Thomas Piketty haben 2014 eine Diskussion über die sich seit einigen Jahren immer weiter öffnende Schere zwischen Arm und Reich angestoßen. Friedhelm Hengsbach, Theologe und einer der renommiertesten Sozialethiker der Gegenwart, untersucht diese Entwicklung mit dem Schwerpunkt auf Deutschland und Europa genauer. Angesichts bedrückender Fakten im reichsten Land der EU, die ihrerseits nicht gerade eine arme Weltgegend ist, fordert er ein radikales Umdenken hin zu mehr Gerechtigkeit, Ausgleich und Solidarität. Soziale Ungleichheit und gesellschaftliche Polarisierung fallen nicht vom Himmel. Hengsbach sieht die Ursachen in einem Wandel zu einer entfesselten, globalisierten Form des Kapitalismus und in der Tendenz der Politik, sich den Bedingungen des Marktes zu unterwerfen. Die Analyse und die Forderungen des Autors sind dezidiert links und sicher nicht ganz neu, aber in ihrer kurzen, prägnanten Zuspitzung formen sie sich zu einem diskussionswürdigen Plädoyer für das gleiche Recht aller Menschen, zu überleben, sich zu beteiligen und frei zu sein. getAbstract empfiehlt den kleinen Band allen Politikern, Unternehmern und Bürgern.
Zusammenfassung
Über den Autor
Friedhelm Hengsbach war bis 2006 Professor für christliche Gesellschaftsethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt am Main und leitete das Oswald-von-Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik.
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