- Philosophie
- Griechische Antike
Worum es geht
Skepsis als Grundhaltung
Was ist Wissen? Wie gelangen wir zu verlässlicher Erkenntnis? Diese Fragen stehen im Zentrum von Platons fiktivem Dialog Theätet zwischen Sokrates, dem Mathematiker Theodoros und dessen Schüler Theaitetos. Das dichte und hochabstrakte Gespräch endet in der Aporie, also ohne Resultat, doch das ist zweitrangig. Platon – oder vielmehr sein Sokrates – präsentiert uns keine fertigen Antworten. Ihm geht es vielmehr darum, zu zeigen, durch welche Argumentationsstrategien und Fragetechniken man sich dem komplexen Thema Wahrheit am besten nähert. Sokrates vergleicht seine Aufgabe mit der einer Hebamme: Durch gezielte Fragen unterstützt er seine Gesprächspartner dabei, eigene Thesen hervorzubringen, und prüft diese anschließend auf ihre Konsistenz. Ausführlich setzt er sich etwa mit der relativistischen Position auseinander, wonach für jeden das wahr ist, was ihm wahr erscheint, und widerlegt sie schließlich. Über Wissen und Wahrheit nachzudenken lohnt sich – gerade in Zeiten, in denen manche Politiker unbekümmert um die Fakten allein die Meinungen und Vorurteile der Menschen bewirtschaften.
Zusammenfassung
Über den Autor
Platon gilt als einer der größten philosophischen Denker aller Zeiten. Zusammen mit seinem Lehrer Sokrates und seinem Schüler Aristoteles bildet er das Dreigestirn am Morgenhimmel der westlichen Philosophie. Platon wird 427 v. Chr. in Athen geboren, als Sohn des Ariston, eines Nachfahren des letzten Königs von Athen. Da Platon aus aristokratischen Kreisen stammt, scheint eine politische Laufbahn vorgezeichnet. Doch die Politik verliert für ihn schnell an Reiz, als er sieht, wie die oligarchische Herrschaft der Dreißig im Jahr 404 v. Chr. Athen unterjocht. Platon betrachtet die Politik von nun an mit einem gewissen Abscheu, sie lässt ihn aber nie ganz los. Er wird ein Schüler des Sokrates, dessen ungerechte Hinrichtung im Jahr 399 v. Chr. ihn stark prägen wird. Fortan tritt Sokrates als Hauptdarsteller seiner philosophischen Schriften auf: 13 Briefe und 41 philosophische Dialoge sind überliefert. Nach der Verurteilung des Sokrates flüchtet Platon zu Euklid nach Megara (30 Kilometer westlich von Athen). Er reist weiter in die griechischen Kolonien von Kyrene (im heutigen Libyen), nach Ägypten und Italien. 387 v. Chr. kehrt er nach Athen zurück und gründet hier eine Schule: die Akademie. Deren Studienplan umfasst die Wissensgebiete Astronomie, Biologie, Mathematik, politische Theorie und Philosophie. Ihr berühmtester Schüler wird Aristoteles. 367 v. Chr. ergibt sich für Platon die einmalige Möglichkeit, sein in seinem Hauptwerk Der Staat entworfenes Politikideal in die Praxis umzusetzen: Er wird als politischer Berater an den Hof von Dionysios II., dem Herrscher von Syrakus, gerufen. Seine Hoffnungen, diesen in der Kunst des Regierens zu unterweisen, zerschlagen sich jedoch. Platon stirbt um 347 v. Chr. in Athen.
Kommentar abgeben oder Diskussion beginnen