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Tod eines Investmentbankers
Buch

Tod eines Investmentbankers

Eine Sittengeschichte der Finanzbranche

Herder, 2013 Mehr


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Hintergrund

Rezension

Sie erobern, sie plündern, sie ziehen weiter: Investmentbanker verhalten sich wie einst die spanischen Konquistadoren. Diese Einschätzung des Wirtschaftsethikers Nils Ole Oermann ist seit der Finanzkrise 2008 schon fast ein Allgemeinplatz. Dennoch ist seine These Unheil bringender Seilschaften die besondere Leistung dieses Buchs. Sie ermöglicht es, auf plausible Weise das Verhalten einzelner Protagonisten mit ihrem beruflichen und regulatorischen Umfeld zu verknüpfen. Oermann geht den Spuren des verstorbenen Deutsche-Bank-Investmentbankers Edson Mitchell nach, einer besonders schillernden wie auch typischen Figur der Szene, und legt damit das systematische Anreizproblem einer ganzen Branche offen. Das ist höchst lesenswert, auch wenn viele Anekdoten längst bekannt sind aus anderen Büchern, die die Finanzkrise aufarbeiten. getAbstract empfiehlt das Buch vor allem Finanzmanagern, die sich mit der Begrenzung von Risiken befassen.

Take-aways

  • Investmentbanker haben viel gemein mit den Konquistadoren des 16. Jahrhunderts.
  • Edson Mitchell war ein charismatischer Prototyp dieser Finanzelite und Ziehvater des heutigen Deutsche-Bank-Vorstands Anshu Jain.
  • Mitchells positiv-aggressive und auch kollegiale Art unterschied ihn grundlegend von den traditionellen deutschen oder britischen Bankern.

Über den Autor

Nils Ole Oermann ist ordinierter Pfarrer und arbeitet an der Leuphana Universität Lüneburg als Professor für Ethik sowie an Universitäten in Berlin und St. Gallen. Er berät die Politiker Wolfgang Schäuble und Horst Köhler.


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