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Die neue Wissenschaft vom bewussten Lernen

Pattloch, 2016 Mehr

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Bewertung der Redaktion

10

Qualitäten

  • Überblick
  • Praktische Beispiele

Rezension

Die sogenannte Expertiseforschung untersucht menschliche Spitzenleistung und fragt, wie diese zustande kommt. K. Anders Ericsson ist eine Koryphäe dieses Forschungszweigs. Seine Botschaft lautet: Talent wird überschätzt. Mit der richtigen Methode kann jeder so gut wie alles lernen. Der Grund dafür liegt in der enormen menschlichen Anpassungsfähigkeit. Gezielte Reize an der Leistungsgrenze provozieren die gewünschten Anpassungseffekte. Beim Muskelwachstum ist das ein alter Hut. Inzwischen weiß man aber auch, dass sich das Gehirn erwachsener Menschen durch Training entscheidend verändert. Man unterscheidet jedoch zwischen naivem Üben und bewusstem Lernen. Nur Letzteres führt auf immer neue Leistungshöhen. Ericsson hat sich für dieses Buch mit dem Wissenschaftsredakteur Robert Pool verbündet. Ausführlich schildern die beiden Autoren zahlreiche Experimente und erzählen auch manche Anekdote. Der Weg des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns wird so auch für den Laien nachvollziehbar. Ein wenig zu kurz geraten sind darüber die Konzepte und Beispiele für die praktische Umsetzung. getAbstract empfiehlt das Buch allen professionellen Trainern und Wissensvermittlern.

Zusammenfassung

Der Mensch als Anpassungskünstler

Aus Sicht der Forschung gibt es eine besondere Gabe, über die der Mensch verfügt: seine Anpassungsfähigkeit. Dank moderner bildgebender Verfahren wissen wir seit den 1990er-Jahren, dass das menschliche Gehirn viel anpassungsfähiger ist als ursprünglich angenommen. Gezielt stimuliert, bildet es neue Verschaltungen der Neuronen. Sogar ganz neue Neuronen können sich bilden. Auch wenn noch vieles unerforscht ist, ist heute klar, dass viele außerordentliche Begabungen wie etwa ein absolutes Gehör nicht genetisch determiniert sind, sondern Ergebnis eines neuronalen Anpassungsprozesses seit frühester Kindheit. Intensives Üben verändert das Gehirn.

Natürlich spielt die genetische Disposition auch eine Rolle. Doch Menschen, die Spitzenleistungen in Wissenschaft, Sport oder Kunst vollbringen, haben nicht einfach genetisches Glück gehabt. Sie haben vielmehr in besonderem Umfang auf eine Gabe zurückgegriffen, über die wir alle verfügen. Gezielt getriggert, führen auf Anpassung basierende Lern- und Trainingseffekte zu Spitzenleistungen. Die seit der Antike tradierte Ansicht, angeborenes Talent sei die Grenze für das Potenzial eines Menschen, ist...

Über die Autoren

K. Anders Ericsson ist Professor für Psychologie an der Florida State University und zählt zu den führenden Köpfen der Expertiseforschung. Robert Pool ist Wissenschaftsredakteur und schreibt unter anderem für die Zeitschriften Science, Nature und New Scientist.


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