Über den Redner
- Sprache & Kommunikation
- Römische Antike
Worum es geht
Der Klassiker der Rhetorik schlechthin
Ein römisches Landgut im Jahr 91 v. Chr.: Im Lauf zweier Tage sprechen die bedeutendsten Redner über ihr Metier. Auf ihrer Suche nach den wichtigsten Zutaten der Redekunst entwickeln sie theoretische Grundlagen, klassifizieren Arten und Ziele einer Rede, analysieren deren Aufbau und die praktischen Mittel, mit denen der Zuhörer überzeugt werden soll. Lucius Crassus, von allen Gesprächsteilnehmern als der beste Orator seiner Zeit gepriesen, entwirft das Bild eines idealen Redners: ein Generalist, der über alle Wissensgebiete gut informiert ist, über umfassende Menschenkenntnis verfügt und zudem voller Tugend ist. Er setzt seine Fähigkeiten nicht nur zu eigennützigen Zwecken ein, sondern hat das Gemeinwohl im Blick. Mehr als ein bloßer Mann des Wortes, empfiehlt er sich damit auch als idealer Staatslenker. Die Gesprächssituation in Über den Redner hat Cicero Vorbildern der griechischen Philosophie entlehnt. Er nimmt Elemente der griechischen Geistesgeschichte auf und ergänzt sie auf pragmatisch römische Art. Den Leser seines Werkes erwartet kein eigentliches Lehrbuch, sondern der Versuch, Zunge und Verstand in Einklang zu bringen – auch nach 2000 Jahren noch überaus lesenswert.
Zusammenfassung
Über den Autor
Marcus Tullius Cicero wird am 3. Januar 106 v. Chr. in Arpinum geboren. Sein Vater gehört zur zweithöchsten römischen Gesellschaftsschicht. Verbindungen zu Angehörigen der Senatsaristokratie ermöglichen Cicero eine gute Ausbildung. Er studiert Recht, Rhetorik, Literatur und Philosophie in Rom, Griechenland und Kleinasien. Im Jahr 77 v. Chr. kehrt er nach Rom zurück und beginnt seine Laufbahn als Rechtsanwalt und Politiker. Es folgt eine Blitzkarriere. Bereits im Jahr 63 v. Chr. bekleidet Cicero das Amt des Konsuls. Sein Wahlkampfgegner Catilina lanciert eine Verschwörung, die allerdings im Ansatz erstickt wird. Doch Ciceros zahlreiche Gegner erwirken 58 v. Chr. seine Verbannung aus Rom: Er sei schuld an der Beseitigung der Catilinarier, die ohne Verhandlung getötet wurden. 57 v. Chr. darf er zurückkehren. In den folgenden fünf Jahren entstehen seine wichtigsten politischen und philosophischen Schriften, darunter De oratore (Über den Redner, 55 v. Chr.) und De re publica (Vom Staat, 51 v. Chr.). Cicero setzt zunächst Hoffnungen auf den intelligenten Cäsar, wendet sich aber von ihm ab, nachdem dieser mit Pompeius und Crassus ein Triumvirat eingeht. Im Bürgerkrieg schließt Cicero sich Pompeius an. An der Verschwörung gegen Cäsar ist er nicht beteiligt, doch äußert er seine Freude über dessen Tod 44 v. Chr. Als Cäsars Mitkonsul Marcus Antonius die Nachfolge des Alleinherrschers anstrebt, tritt Cicero ihm mit seinen 14 Philippischen Reden entgegen und gewinnt im Senat wieder hohes Ansehen. Er bemüht sich erfolgreich, Octavian zum Krieg gegen Antonius zu bewegen. Octavian siegt zunächst, schließt sich danach aber mit dem wieder erstarkten Antonius und Marcus Lepidus zum zweiten Triumvirat zusammen. Die Triumvirn verfolgen ihre politischen Gegner, und Cicero steht ganz oben auf Antonius’ schwarzer Liste. Am 7. Dezember 43 v. Chr. wird er auf der Flucht ermordet, sein zerstückelter Leichnam wird auf der Redebühne des Forums zur Schau gestellt.
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