Um professionell zusammenzuarbeiten, muss man sich nicht persönlich kennen. Diese Feststellung steht im Widerspruch zum üblichen Ratschlag, Projekte damit zu beginnen, dass sich alle verstreuten Teammitglieder vor Ort zu einem Meeting treffen. Der Aufwand ist nicht nötig, meinen die Autoren. Die professionelle Moderation eines Prozesses über digitale Kommunikationsmedien ist der Moderation von Präsenzveranstaltungen mindestens ebenbürtig und erspart aufwändige Reisen.
Präsenzveranstaltungen zum Auftakt eines Projekts werden zwar empfohlen, sind aber nicht unbedingt erforderlich.
Bei der Kommunikation über Medien sind Informationen wie Mimik und Gestik oft nicht sichtbar. Dies empfinden wir oft als nachteilig, weil wir Aussagen schlechter deuten können und uns so unsicherer fühlen. So hat sich die Standardempfehlung entwickelt, moderierte Veränderungsprozesse zum gegenseitigen Kennenlernen mit Präsenzveranstaltungen zu beginnen.
Doch ist es wirklich nötig und zeitgemäß, räumlich weit verstreute Mitarbeiter zusammenzurufen? Immerhin gehört virtuelle Zusammenarbeit längst zum Alltag und Menschen bauen auch über soziale Medien einen intensiven Kontakt auf. Fehlende Kontextinformationen können sogar ein Vorteil sein und die Kommunikation...
Stefan Groß, Moderator, berät und begleitet in Entscheidungs- und Innovationsprozessen. Thomas Hardwig ist Organisationsberater und lehrt Sozialwissenschaften an der TU Braunschweig.
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