Lars Kolind und Jacob Bøtter
Unboss
Jyllands-Postens Forlag, 2012
Was ist drin?
So führen Sie Organisationen in der Wissensgesellschaft.
Rezension
Lars Kolind and Jacob Bøtter haben ein faszinierendes Buch über die neuen Herausforderungen in der Geschäftswelt geschrieben. Ihr Fazit: Heute entscheiden Wissen, Sinnhaftigkeit und Zusammenarbeit über Erfolg oder Misserfolg – nicht mehr Hierarchie, Wettbewerb und Profit. Altgewohnte Managementstrukturen sind so fest in unserer Vorstellung verankert, dass es uns schwerfällt, sie infrage zu stellen oder gar abzuschaffen. Doch wer einen neuen Ansatz ausprobieren möchte, einen, der nicht nur Gewinner und Verlierer produziert und der dem Unternehmen einen Sinn jenseits der Profitorientierung verleiht, der sollte es mit „Unbossing“ versuchen. Diese kollaborative Managementmethode fußt auf geteilter Leidenschaft, Verantwortung und Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb der Organisation. Die Autoren verbinden kluge Analyse mit erhellenden Anekdoten, die zeigen, dass eine andere Managementkultur für die wissensbasierte Welt von heute möglich ist. getAbstract empfiehlt dieses aufschlussreiche Buch Managern, Akademikern, Start-up-Gründern und allen, die sich für innovative Führungsmethoden interessieren.
Zusammenfassung
Über die Autoren
Lars Kolind war Vorstandsvorsitzender von Grundfos, dem weltweit größten Hersteller von Wasserpumpen. Jacob Bøtter hat das dänische Beratungsunternehmen Wemind A/S mit aufgebaut.
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Zudem verfolgen Menschen in Unternehmen auch nicht nur einen Sinn. Es gibt immer verschiedene Werte, und auch Zielkonflikte verschwinden nicht einfach, indem wir jetzt eine besondere Ethik ins Schaufenster stellen. Ich finde es geradezu übergriffig, von Menschen jetzt zu erwarten, dass sie sich leidenschaftlich auf ihr Unternehmen, ihren Job fokussieren sollen.
Das selbe gilt für Machtfragen, die ja nicht einfach durch die Eliminierung von Hierarchieebenen verschwinden. Bestes Beispiel auf politischer Ebene sind die GRÜNEN in ihren bewegten Anfangsjahren und die PIRATEN, die sich aufgrund ihrer strukturlosen Hierarchiefreiheit schnellstmöglich zerlegt haben.
Win-Win ist nun wahrlich nicht neu. Dürfte seit ca. 30 Jahren in nahezu allen Unternehmenstrainings vertreten werden.
Natürlich gibt es Branchen, die nach wie vor überhierarchisiert sind, z.B. die Automobilindustrie und Krankenhäuser. Natürlich gibt es nach wie vor die 'Silberrücken', die immer noch autokratisch herrschen wollen. Das war schon vor 50 Jahren nicht gut und passt heute wirklich nicht mehr in die Zeit.
Ja, und natürlich gehen Menschen lieber zur Arbeit und sind motivierter, wenn sie in dem, was sie dort tun, einen positiven Sinn sehen.
Aber dieser Absolutheitsanspruch, mit dem die Themen 'Sinn' und 'Hierarchieabbau' zurzeit durch die Lande getragen werden, ist für mich bestenfalls naiv.