Navigation überspringen
Unser Wohlstand und seine Feinde
Buch

Unser Wohlstand und seine Feinde

Knaus, 2013 Mehr

automatisch generiertes Audio
automatisch generiertes Audio

Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Analytisch
  • Hintergrund

Rezension

„Echtes Geld für echte Investitionen in echte Fabriken? Das ist zu riskant für mich. Wir wollen unser Geld zurück – und zwar jede Nacht.“ Mit erstaunlicher Offenherzigkeit beschrieb Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein dem Autor seine Geschäftsphilosophie und bestätigte damit dessen These: Banken und Regierende sind miteinander ins Bett gegangen und haben einen Bastard gezeugt. Dieses kreditsüchtige Untier treibt Bankbilanzen und Boni ebenso wie die Wohlstandsillusionen der Bürger und die Wiederwahlchancen der Politiker in die Höhe. Gabor Steingarts provokante Analyse der Krise und ihrer historischen Ursachen trifft oft ins Schwarze, selbst wenn er rhetorische Pointen und markige Metaphern mitunter überstrapaziert. Nur scheint einiges nicht ganz zu Ende gedacht: Der deutsche Spareifer, so sein Vorschlag, soll den Regierenden ihre Schuldenexzesse austreiben – als hätten die gigantischen Sparvermögen nichts mit dem kreditfinanzierten Wachstum der vergangenen Jahre zu tun. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich echtes Geld für echte Investitionen in eine echte Zukunft wünschen und letzten Endes ihr Geld von den Lloyd Blankfeins dieser Welt zurückhaben wollen.

Take-aways

  • Die Marktwirtschaft stammt vom Kapitalismus ab wie der Haushund vom Wolf.
  • Nach dem Ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise stand fest: Der Kapitalismus hatte sich selbst erledigt.
  • Ludwig Erhard zähmte das Wölfische in ihm und verfolgte das Ziel „Wohlstand für alle“.

Über den Autor

Gabor Steingart ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Handelsblatt und Herausgeber der gleichnamigen Wirtschaftszeitung. Zuvor hat er die Spiegel-Büros in Berlin und Washington geleitet.


Kommentar abgeben oder Diskussion beginnen