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USA-Trilogie
Buch

USA-Trilogie

Der 42. Breitengrad / 1919 / Das große Geld

New York, 1937
Diese Ausgabe: Rowohlt, 2021 Mehr

Literatur­klassiker

  • Gesellschaftsroman
  • Moderne

Worum es geht

Die vielfältige Stimme der USA

Die USA-Trilogie ist ein Mammutprojekt des US-Schriftstellers John Dos Passos und ein Höhepunkt der literarischen Moderne. In den drei Romanen nimmt Dos Passos viele Merkmale seines Erfolgsromans Manhattan Transfer wieder auf, erweitert und radikalisiert sie. Er verwebt verschiedene Erzähltechniken zu einer Collage, die das Bewusstsein und die Alltagsrealität der USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts widerspiegelt. Eine Unzahl von Figuren und ihre chaotischen Lebenswege erscheinen als Teil des riesigen Organismus Amerika. Somit ist der Hauptakteur der USA-Trilogie die amerikanische Gesellschaft selbst.

Take-aways

  • Die USA-Trilogie gilt als Höhepunkt des sozialen Realismus.
  • Inhalt: Die USA zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Fainey McCreary tingelt von Job zu Job durch die USA. Johnny Moorehouse arbeitet sich aus ärmsten Verhältnissen zum großen Erfolg in der Werbebranche hoch. Joe Williams, ein Trunkenbold und Seemann, bereist Europa und Amerika. Mary French wird zu einer überzeugten Kämpferin für die Arbeiter. Sie alle und zahlreiche weitere Personen sind auf der Suche nach Glück und Erfolg.
  • Die Trilogie besteht aus den Romanen Der 42. Breitengrad, 1919 und Das große Geld.

Über den Autor

John Roderigo Dos Passos wird am 14. Januar 1896 in Chicago geboren. Er wächst in einem gutbürgerlichen Haushalt auf und studiert in Harvard. Ab 1916 nimmt er als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil – als Krankenwagenfahrer. Seine Kriegserfahrung verarbeitet er in seinen ersten beiden Romanen: One Man’s Initiation (1917) und Drei Soldaten (Three Soldiers). Letzterer löst eine landesweite Debatte über die amerikanische Militärkultur aus und macht Dos Passos über Nacht berühmt. Seinen Ersterfolg bestätigt Dos Passos 1925 mit dem Roman Manhattan Transfer, der als Klassiker der Großstadtliteratur in die Literaturgeschichte eingeht. Dos Passos reist viel und etabliert sich als politischer Schriftsteller. Er schreibt für linke Magazine und Theater, reist in die Sowjetunion, wahrt aber Distanz zur Linie der Kommunistischen Partei. Zwischen 1930 und 1936 erscheint Dos Passos’ USA-Trilogie, die den Höhepunkt seiner Laufbahn markiert. Zu dieser Zeit ziert er das Time-Cover. Mit Ernest Hemingway geht er nach Spanien, um dort den Bürgerkrieg filmisch zu dokumentieren. Doch die Ermordung seines Freundes José Robles – vermutlich durch sowjetische Agenten – führt zum Bruch mit Hemingway und der sozialistischen Linken. Fortan wendet er sich der amerikanischen Demokratietradition zu, verfasst Biografien über Thomas Jefferson oder Romane wie The Chosen Country. Seine Bücher der 1950er- und 1960er-Jahre werden aber großteils verrissen. Einzig Dos Passos’ Großprojekt Jahrhundertmitte (Midcentury) von 1961 findet Anklang und wird als Comeback gefeiert. Dos Passos veröffentlicht über 40 Bücher, darunter Lyrik, historische und biografische Werke sowie politische Traktate und Reiseberichte. Er stirbt am 28. September 1970 in Baltimore.


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