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Verschwendung
Buch

Verschwendung

Wirtschaft braucht Überfluss - die guten Seiten des Verschwendens

Hanser, 2006 Mehr

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Bewertung der Redaktion

6

Rezension

Wolf Lotters Buch ist ein Plädoyer für die Nutzung der Vielfalt an Möglichkeiten, die wir Menschen von Natur aus besitzen. Vehement beklagt der Journalist, dass unsere derzeitige Wirtschaftsordnung diese dringend benötigte Kraft im Keim erstickt. Der Sozialstaat, der Industriekapitalismus und der Kostensenkungswahn bewirken Einheit statt Vielfalt und treiben den Bürger in die Abhängigkeit. Diesen Trend mit klaren Worten zu thematisieren, ist die große Stärke von Lotters Werk. Doch es hat auch Schwächen. Das beginnt schon bei dem irreführenden Titel bzw. dem eigenwilligen Verständnis von Verschwendung. Zudem verliert sich der Autor häufig in seiner Argumentation, die nicht recht klar macht, was er eigentlich sagen will. Intellektuell schön aufbereitet, scheint dem Buch genau das zu fehlen, was Lotter an den führenden Köpfen des Landes kritisiert: die Bodenhaftung. Das zeigt sich vor allem daran, dass er das, worauf es beim Leben der Vielfalt ankommt, nämlich die persönliche Verantwortung des Einzelnen für das eigene Handeln, gar nicht thematisiert. getAbstract ist dennoch der Meinung: Für alle, die die kritische Auseinandersetzung mit der herrschenden Wirtschaftsordnung suchen, ist das Buch durchaus zu empfehlen.

Zusammenfassung

Das Wesen der Verschwendung

Trotz des Regierungswechsels im Jahr 2005 steckt Deutschland noch immer in seiner Lethargie fest. Zwar mögen sich die dunklen Wolken am Konjunkturhimmel langsam verziehen, aber einen wirklichen Ruck spürt das Land nicht. Statt mit Optimismus in die Zukunft zu blicken, beherrschen Klagen über die bestehenden Verhältnisse, wie den Mangel an Geld, das Fehlen von Arbeitsplätzen und das Abwandern von Unternehmen, die öffentliche Diskussion. Ein Grund für diesen Zustand ist das Festhalten an den alten Strukturen der Industriegesellschaft. Sie sind geprägt von der Vorstellung, dass Einheitlichkeit, Normen und Standards den Wohlstand mehren. In Krisenzeiten führen sie folglich zu einem Zusammenhalten der Kräfte, was sich in umfangreichen Sparprogrammen niederschlägt. Dieses Muster erleben die Menschen seit Jahrzehnten. Wirkliche Veränderung haben die Sparrunden jedoch nicht gebracht. Ja, sie haben die Krise sogar verschärft.

Um einen wirklichen Aufbruch zu initiieren, tatsächlich Neues zu bewirken, ist daher ein Umdenken gefragt. Die Menschen müssen erkennen, dass die eigentliche Antriebskraft des Kapitalismus nicht das Zusammenhalten von Ressourcen...

Über den Autor

Wolf Lotter ist Wirtschaftsjournalist und Mitbegründer des Magazins brand eins. Darüber hinaus ist er als Kommentator für zahlreiche deutschsprachige Medien und Rundfunkanstalten tätig.


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