- Novelle
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Worum es geht
Psychogramm einer gescheiterten Liebe
Maxim Gorki sagte über Stefan Zweigs Novelle: „Man muss ein sehr starkes Talent besitzen, um es, wenn man solch ein extravagantes Thema wählt, so überzeugend, so menschlich zart zu erzählen.“ Mit dem „extravaganten Thema“ ist die Homosexualität mindestens einer der Hauptfiguren in Verwirrung der Gefühle gemeint. Zur Zeit der Abfassung war das noch immer ein Tabuthema, das erst durch Sigmund Freud überhaupt aussprechbar geworden war. So überrascht es nicht, dass Freud sich begeistert zu der Novelle äußerte. Seitdem hat sich viel verändert, doch Zweigs Erzählung hat nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. In manchmal überbordend poetischer Sprache und mit außergewöhnlichem Feingefühl erzählt er die Geschichte einer Beziehung, die von Beginn an zum Scheitern verurteilt ist, aber dennoch ein ganzes Leben prägt. Zweigs Fähigkeit, das Seelenleben beider Protagonisten nachfühlbar zu machen, ohne zu skandalisieren oder zu bewerten, macht bis heute den großen Wert der Novelle aus.
Zusammenfassung
Über den Autor
Stefan Zweig wird am 28. November 1881 in Wien geboren; die Familie ist jüdischer Herkunft. Der Junge wächst in großbürgerlichem Milieu auf und erhält eine umfassende humanistische Bildung. Er studiert Philosophie, Germanistik und Romanistik in Wien und Berlin. Schon früh betätigt sich Zweig als Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber, bereits 1901 erscheint mit Silberne Saiten sein erster Gedichtband. Nach der Promotion 1904 unternimmt er zahlreiche Auslandsreisen, die ihn bis nach Amerika und Indien führen. 1920 heiratet er Friderike von Winternitz. Den aufkommenden Nationalsozialismus betrachtet er als Humanist und Pazifist zwar mit Sorge, entscheidet sich aber für eine weitgehend unpolitische Haltung. Dass diese Zurückhaltung unangebracht ist, bekommt er schon bald zu spüren: Als die Nationalsozialisten 1933 die Bücher unliebsamer Autoren verbrennen, sind auch Zweigs Werke darunter. Im Zuge der wachsenden politischen Unruhen in Österreich und unter dem zunehmenden Einfluss der Nationalsozialisten wird das Haus Zweigs 1934 nach Waffen durchsucht. Daraufhin entschließt er sich zur Emigration nach England – ohne seine Frau. In London beginnt er eine Beziehung mit seiner Sekretärin Lotte Altmann. Diese heiratet er 1939, nachdem er sich ein Jahr zuvor von Friderike hat scheiden lassen. Angesichts der zunehmenden militärischen Erfolge der Nazis fühlt sich Zweig auch in England nicht mehr sicher. 1940 emigriert er in die USA, ein Jahr später nach Brasilien. Zusammen mit Lotte lebt er in Petrópolis, in der Nähe von Rio de Janeiro. Das Grauen des Zweiten Weltkriegs und der Siegeszug der Nationalsozialisten erschüttern ihn so sehr, dass er zunehmend an Depressionen leidet. Schließlich nimmt er sich gemeinsam mit seiner Frau am 23. Februar 1942 das Leben. Zu Zweigs wichtigsten Werken zählen die Schachnovelle (1942), die Erzählungen Brennendes Geheimnis (1911) und Verwirrung der Gefühle (1927), der Roman Ungeduld des Herzens (1938) und die Autobiografie Die Welt von Gestern (postum 1942 erschienen).
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