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Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir glücklich sind?
Buch

Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir glücklich sind?

Erkenntnisse eines Geläuterten

Knaus, 2013 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Meinungsstark
  • Visionär

Rezension

Darf es statt mehr auch mal ein bisschen weniger sein? Max A. Höfer zeigt in seinem Buch eindrücklich, dass die Wachstumsmaxime der Wirtschaft nicht automatisch zu einer höheren Zufriedenheit in der Bevölkerung führt. Seiner Ansicht nach erweist sich die Forderung nach stetiger Steigerung als ein Hamsterrad, dem der Mensch nur schwer entkommen kann – gerade weil die Errungenschaften der Marktwirtschaft so verlockend sind: Eine noch nie da gewesene Produktvielfalt, gesunkene Konsumentenpreise und mehr Wohlstand sprechen für sich. Höfer sieht darin jedoch keinen Mehrwert für die persönliche Zufriedenheit, denn der ständige Zwang zur Optimierung lässt die Menschen nicht zur Ruhe kommen. Die Umständlichkeit des Titels findet sich zwischen den Buchdeckeln zum Glück nicht wieder: Der Wirtschaftsjournalist liefert eine kritische Analyse der heutigen Wohlstandsökonomie ab, die sich bestechend und glaubwürdig liest. Leider bleibt sein Lösungsvorschlag mit einem Appell an den gesunden Menschenverstand recht unkonkret. Dennoch empfiehlt getAbstract diese aufschlussreiche Lektüre allen wirtschaftspolitisch Interessierten, die wieder einmal darüber nachdenken wollen, worauf es im Leben ankommt.

Take-aways

  • Trotz steigendem Wohlstand werden die Menschen immer unzufriedener.
  • In der Ökonomie zählt primär Wachstum; Messindikatoren zur Lebensqualität fehlen.
  • Die heutige Leistungsdisziplin wurzelt in der protestantischen Arbeitsethik.

Über den Autor

Max A. Höfer ist Wirtschaftswissenschaftler, Historiker und Politologe. Er war jahrelang Redakteur des Wirtschaftsmagazins Capital und außerdem als Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft tätig.


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