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Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen
Buch

Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen

London, 1584
Diese Ausgabe: Meiner, 1993 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Philosophie
  • Renaissance

Worum es geht

Alles ist eins

In Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen legt der italienische Philosoph Giordano Bruno den Grundstein zu einer neuen Metaphysik und vollzieht eine radikale Abwendung von der dualistischen Weltsicht seiner Zeit: der klassischen Zweiteilung in Gott und Welt, Geist und Materie. Für Bruno sind diese vermeintlichen Gegensätze nur verschiedene Aspekte eines einzigen Seins, einer einzigen, unendlichen und unteilbaren Wirklichkeit. Gott selbst als allerhöchstes Wesen und Ursprung des Seins steht für Bruno nicht außerhalb der Welt, sondern ist Teil der allumfassenden Wirklichkeit des Seins. Die Abkehr von den Lehren des Aristoteles, dessen Erkenntnisse Ende des 16. Jahrhunderts noch immer eine dominierende Rolle in den offiziellen Lehrmeinungen spielten, brachte Bruno in einen permanenten Konflikt mit der katholischen Kirche; auch die Inquisition warf bereits frühzeitig ein Auge auf ihn. So kam es schließlich, dass seine Werke und die Konsequenz, mit der Bruno seine Auffassungen nach außen verteidigte, zu seiner Verurteilung zum Tod auf dem Scheiterhaufen führten. Bruno wurde zum Märtyrer der Inquisition und seine Werke zu Klassikern der Philosophie.

Zusammenfassung

Gespräch unter Philosophen

Elitropio spricht mit Filoteo. Er befürchtet, dass sich viele Anhänger der orthodoxen Lehrmeinungen von Filoteo abwenden werden, da sie offensichtlich unfähig sind, die enorme Kraft seiner Gedanken auszuhalten. Filoteo sieht die Schuld jedoch nicht in der Strahlkraft seines Gedankengebäudes, sondern sucht sie bei denen, die nicht in der Lage sind, sie zu ertragen. Elitropio warnt Filoteo davor, wie gefährlich es sein kann, die Menschen aus der Dunkelheit ins Licht zu führen.

Armesso tritt hinzu und kritisiert Filoteo dafür, dass er nicht in der Lage sei, seine Gedanken geradeheraus zu formulieren. Filoteo vergleicht seine Lehren mit einem Gastmahl, das er anderen bereitet und das aus Zutaten mit verschiedenen Geschmacksrichtungen besteht. Das Ziel seiner Lehre ist vor allem, andere Menschen zu verbessern. Den Vorwurf, er tue dies auch wider deren Willen, beantwortet er damit, dass er als Philosoph gar keine andere Wahl habe, als sich wie ein Philosoph zu verhalten. Dabei treiben ihn, wie er behauptet, keine persönlichen, egoistischen Motive an, sondern allein die Liebe zur Wahrheit. Elitropio...

Über den Autor

Giordano Bruno wird 1548 in Nola bei Neapel geboren. Seine außerordentliche Begabung wird rasch erkannt. Bereits 1562 beginnt er an der Universität von Neapel sein Studium der humanistischen Wissenschaften, drei Jahre später tritt er den Dominikanern bei, 1572 wird er zum Priester geweiht. Schon kurz nach seinem Eintritt in den Orden zeigt sich Brunos unbequemer Charakter. Er wendet sich gegen den Marienkult und die Anbetung von Heiligenbildern und gerät damit in Konflikt mit den Ordensvorstehern. Kurz nachdem er das Studium der Theologie abgeschlossen hat, wird er 1576, wegen seiner Zweifel am Dogma der Trinität, der Häresie verdächtigt. Bruno flieht aus Neapel in die Schweiz, weiter nach Frankreich, England und Deutschland. Aufgrund der Ablehnung, auf die seine Haltung und seine Schriften stoßen, schafft er es nicht, sich an einem Ort dauerhaft niederzulassen. In Frankfurt am Main lernt er den venezianischen Patrizier Giovanni Mocenigo kennen, der ihn nach Venedig einlädt, um sich von ihm in der Gedächtnis- und Erfindungskunst unterrichten zu lassen, der aber wohl insgeheim hofft, Einblicke in die Geheimnisse der Magie zu bekommen. Von Mocenigo wird Bruno schließlich an die Inquisition verraten. Er wird 1592 in Venedig wegen Sektierertum verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Nachdem der Prozess, der gegen ihn angestrengt wird, anfänglich noch günstig zu verlaufen scheint, wird er im Februar 1593 in das Gefängnis des Heiligen Offiziums nach Rom überstellt. Nach jahrelangen Untersuchungen und zahlreichen Verhören, in denen er es immer wieder ablehnt, seine Lehren zu widerrufen, wird Bruno zum Tod verurteilt und am 17. Februar 1600 auf dem römischen Campo de’ Fiori auf dem Scheiterhaufen verbrannt. 400 Jahre später erklärt der päpstliche Kulturrat die Hinrichtung Giordano Brunos für Unrecht.


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