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Worum es geht
Alles ist eins
In Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen legt der italienische Philosoph Giordano Bruno den Grundstein zu einer neuen Metaphysik und vollzieht eine radikale Abwendung von der dualistischen Weltsicht seiner Zeit: der klassischen Zweiteilung in Gott und Welt, Geist und Materie. Für Bruno sind diese vermeintlichen Gegensätze nur verschiedene Aspekte eines einzigen Seins, einer einzigen, unendlichen und unteilbaren Wirklichkeit. Gott selbst als allerhöchstes Wesen und Ursprung des Seins steht für Bruno nicht außerhalb der Welt, sondern ist Teil der allumfassenden Wirklichkeit des Seins. Die Abkehr von den Lehren des Aristoteles, dessen Erkenntnisse Ende des 16. Jahrhunderts noch immer eine dominierende Rolle in den offiziellen Lehrmeinungen spielten, brachte Bruno in einen permanenten Konflikt mit der katholischen Kirche; auch die Inquisition warf bereits frühzeitig ein Auge auf ihn. So kam es schließlich, dass seine Werke und die Konsequenz, mit der Bruno seine Auffassungen nach außen verteidigte, zu seiner Verurteilung zum Tod auf dem Scheiterhaufen führten. Bruno wurde zum Märtyrer der Inquisition und seine Werke zu Klassikern der Philosophie.
Take-aways
Über den Autor
Giordano Bruno wird 1548 in Nola bei Neapel geboren. Seine außerordentliche Begabung wird rasch erkannt. Bereits 1562 beginnt er an der Universität von Neapel sein Studium der humanistischen Wissenschaften, drei Jahre später tritt er den Dominikanern bei, 1572 wird er zum Priester geweiht. Schon kurz nach seinem Eintritt in den Orden zeigt sich Brunos unbequemer Charakter. Er wendet sich gegen den Marienkult und die Anbetung von Heiligenbildern und gerät damit in Konflikt mit den Ordensvorstehern. Kurz nachdem er das Studium der Theologie abgeschlossen hat, wird er 1576, wegen seiner Zweifel am Dogma der Trinität, der Häresie verdächtigt. Bruno flieht aus Neapel in die Schweiz, weiter nach Frankreich, England und Deutschland. Aufgrund der Ablehnung, auf die seine Haltung und seine Schriften stoßen, schafft er es nicht, sich an einem Ort dauerhaft niederzulassen. In Frankfurt am Main lernt er den venezianischen Patrizier Giovanni Mocenigo kennen, der ihn nach Venedig einlädt, um sich von ihm in der Gedächtnis- und Erfindungskunst unterrichten zu lassen, der aber wohl insgeheim hofft, Einblicke in die Geheimnisse der Magie zu bekommen. Von Mocenigo wird Bruno schließlich an die Inquisition verraten. Er wird 1592 in Venedig wegen Sektierertum verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Nachdem der Prozess, der gegen ihn angestrengt wird, anfänglich noch günstig zu verlaufen scheint, wird er im Februar 1593 in das Gefängnis des Heiligen Offiziums nach Rom überstellt. Nach jahrelangen Untersuchungen und zahlreichen Verhören, in denen er es immer wieder ablehnt, seine Lehren zu widerrufen, wird Bruno zum Tod verurteilt und am 17. Februar 1600 auf dem römischen Campo de’ Fiori auf dem Scheiterhaufen verbrannt. 400 Jahre später erklärt der päpstliche Kulturrat die Hinrichtung Giordano Brunos für Unrecht.
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