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Vorsicht Rechtsanwalt
Buch

Vorsicht Rechtsanwalt

Ein Berufsstand zwischen Mammon und Moral

C. H. Beck, 2014 Mehr

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Bewertung der Redaktion

5

Qualitäten

  • Analytisch
  • Meinungsstark
  • Inspirierend

Rezension

Hier hat jemand eine riesige Wut im Bauch, die sich in fast jedem Satz aufs Neue entlädt. An kaum einem Anwaltstypus lässt Joachim Wagner ein gutes Haar: Der eine ist zu gierig, der nächste wird aus Not kriminell und wieder ein anderer hat schlicht keine Ahnung. Die Liste ist lang, und kein einziger Vorwurf wird einfach nur im Raum stehen gelassen. Alles wird mit mehr oder weniger bekannten Beispielen belegt und untermauert. Der Beruf des Anwalts genießt nicht den besten Ruf, und Wagner bietet eine umfassende Untersuchung der Frage, woran das liegen könnte. Doch wo es so pauschal Kritik hagelt, bleibt beim Leser meist ein schaler Nachgeschmack. Es ist schwer vorstellbar, dass es unter den Rechtsanwälten nur wenige positive Ausnahmen gibt. Jede Seite des Buches ist mit klein gedrucktem Text gefüllt: keine Abbildungen, keine Infokästen, keine Auflockerung weit und breit. Immerhin wurden wesentliche Textstellen fett hervorgehoben, sodass eilige Leser auf die Schnelle Wichtiges erfassen können. Löblich ist außerdem, dass Wagner Lösungsmöglichkeiten aufzeigt. Es gibt offenbar doch Hoffnung für Anwälte und somit auch für ihre Mandanten. Besonders Letzteren legt getAbstract dieses Buch ans Herz.

Take-aways

  • Wegen eines großzügigen Numerus clausus kann heutzutage fast jeder Abiturient Anwalt werden.
  • Viele Berufsanfänger verdienen monatlich gerade mal 1000 Euro.
  • Vor allem Berufsanfänger und ältere Einzelanwälte bieten mangelhafte Rechtsberatung.

Über den Autor

Joachim Wagner ist promovierter Jurist und Journalist. Fast zehn Jahre lang hat er das Fernsehmagazin Panorama geleitet und moderiert.


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