Waffenhandel
Das globale Geschäft mit dem Tod
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Rezension
Andrew Feinsteins Wälzer über den globalen Waffenhandel eignet sich nicht als Bettlektüre. Seine akribische Recherche erstreckt sich über mehr als 800 Seiten. Der südafrikanische Journalist (Der Spiegel, The Guardian) zeichnet ein detailliertes und erschreckendes Bild der weltweiten Vernetzungen im Waffengeschäft. Die großen Rüstungsindustrien und ihr unlauteres Wettbewerbsverhalten porträtiert er ebenso wie die anonym agierenden Waffenhändler und Agenten, die für ihren persönlichen Profit buchstäblich über Leichen gehen. Er lässt keinen der wichtigen Kriegsschauplätze und Krisenherde der letzten Jahrzehnte aus – eine Lektion in Geschichte, aus der die führenden Industrieländer offenbar kaum gelernt haben. Dabei müssten die zahlreichen Blowbacks – wenn vormals mit Waffen unterstützte Länder plötzlich zu Feinden werden – eigentlich Lehre genug sein. Die Lektüre von Feinsteins Mammutwerk verlangt viel geografisches und geschichtliches Vorwissen. getAbstract empfiehlt es insbesondere Politikern und Industriemanagern, aber grundsätzlich allen, die sich ein fundiertes Bild über den weltweiten Waffenhandel machen wollen.
Zusammenfassung
Über den Autor
Andrew Feinstein war ANC-Abgeordneter im südafrikanischen Parlament. Aus Protest gegen die korrupten Waffengeschäfte der Regierung gab er sein Mandat ab. Er lebt seither als Journalist in London und arbeitet u. a. für The Guardian, den Spiegel, BBC, CNN und Al Jazeera.
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