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Warum Nationen scheitern
Buch

Warum Nationen scheitern

Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut

S. Fischer, 2013 Mehr

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Italiener, Griechen, Spanier, Portugiesen – na ja, durch besonderen Arbeitseifer haben sich die Club-Med-Europäer nie hervorgetan. Und die Afrikaner? Kein Wunder, dass die sich lieber auf die faule Haut legen, bei der Hitze dort ... Das sind Stammtischweisheiten, klar. Aber sind sie wirklich so abwegig, wenn man sich anschaut, welche Länder heute in Schuldensümpfen und Bürgerkriegen versinken? Ja, die klischierte Sichtweise ist falsch, das stellen Daron Acemoglu und James A. Robinson gleich zu Anfang klar. Die beiden Wirtschaftswissenschaftler nehmen ihre Leser mit auf einen faszinierenden Gang durch die Institutionen: Vom Neolithikum bis zur Industriellen Revolution, immer waren die Regeln des politischen und wirtschaftlichen Zusammenlebens für das Aufblühen und Scheitern von Nationen verantwortlich. Eine plausible und interessante Theorie, wobei man kritisch einwenden kann, dass die Autoren sich beinahe ausschließlich darauf fokussieren. Die Überlegung, dass die reichen Nationen ihren Wohlstand auch der historischen und bis heute anhaltenden Ausbeutung der ärmeren Länder verdanken könnten, wird beispielsweise ausgespart. getAbstract legt das ansonsten brillante Buch allen ans Herz, die sich für die spannende Frage interessieren, wie die Ungleichheit auf der Welt überwunden werden kann.

Zusammenfassung

Die Millionenfrage

Die amerikanisch-mexikanische Grenze verläuft mitten durch die Stadt Nogales: Auf der einen Seite des Zauns beträgt das Durchschnittseinkommen circa 30 000 Dollar im Jahr, und die Mehrheit der Einwohner hat mindestens die Highschool abgeschlossen. Auf der anderen Seite steht den Menschen gerade mal ein Drittel des Einkommens zur Verfügung, die Säuglingssterblichkeit ist hoch und die Angst vor Kriminalität allgegenwärtig. Wie kommt es zu solchen Unterschieden? Die gängigen Erklärungsversuche sind allesamt unbefriedigend:

  • Geografie-Hypothese: „Heiße Länder sind arm!“ Diese These erklärt nicht, weshalb die wohlhabendsten Völker im vorkolumbischen Amerika in tropischen Regionen lebten und warum der Wohlstand im Nord- und Südteil der Stadt Nogales so ungleich verteilt ist.
  • Kultur-Hypothese: „Afrikaner sind faul und Lateinamerikaner wollen alles ,mañana‘ erledigen!“ Eine simple Verwechslung von Ursache und Wirkung: Mangelndes Arbeitsethos ist nicht selten die Folge schwacher Institutionen und fehlender Anreize.
  • Ignoranz-Hypothese: „Politiker armer Länder wissen nicht, wie Wirtschaft funktioniert!“ Tatsächlich...

Über die Autoren

Daron Acemoglu ist Professor für Wirtschaftswissenschaften am Massachusetts Institute for Technology (MIT). James A. Robinson arbeitet als Professor für Politik und Wirtschaft an der Harvard University. Seine Spezialgebiete sind Entwicklungshilfe, Lateinamerika und Afrika.


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