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Was auf dem Spiel steht
Buch

Was auf dem Spiel steht

Hanser, 2017 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Rezension

Die von der fossilen Wachstumswirtschaft getriebene Erderwärmung und die sozialen und ökonomischen Konsequenzen der digitalen Revolution stellen die Menschheit vor dramatische Herausforderungen. Warum tun Politik und Gesellschaft nicht umgehend alles Erdenkliche, um das Schlimmste zu verhindern, fragt Philipp Blom. Und gibt auch gleich die Antwort: Weil der Mensch zum Konsumenten geworden ist, dem nichts heiliger ist als die sofortige Befriedigung seiner Wünsche. Dieses unbedingte Beharren darauf, Privilegien um jeden Preis zu erhalten, bringt nicht zuletzt Demokratie und Menschenrechte in Gefahr. Das Buch ist eine kurz gefasste historisch und geistesgeschichtlich informierte Zeitdiagnose. Vieles davon ist nicht neu, aber gut lesbar und knapp auf den Punkt gebracht. Besonders instruktiv sind die historischen Skizzen etwa zur „kleinen Eiszeit“ im 17. Jahrhundert ebenso wie die knappen geistesgeschichtlichen Abrisse zur Kritik der Aufklärung oder den Ursprüngen des autoritären Denkens. Das Buch ist unbedingt lesenswert für alle, die über die aktuellen politischen Entwicklungen debattieren wollen, findet getAbstract.

Zusammenfassung

Ein Gedankenexperiment

Stellen Sie sich vor, ein Historikerin forscht in etwa 50 Jahren zur Geschichte des beginnenden 21. Jahrhunderts. Sie lebt längst in einer Welt, in der Maschinen die meisten Arbeitsplätze übernommen haben. Gleichzeitig hat sich das Klima auf der Erde massiv verändert. Je nachdem, ob der Golfstrom noch existiert oder schon nicht mehr, wird es in Europa empfindlich wärmer oder wesentlich kälter geworden sein. Die massiven Veränderungen, die das Leben in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts so grundlegend prägen werden, haben sich am Beginn des Jahrhunderts längst abzuzeichnen begonnen. Der Klimawandel war wissenschaftlich belegt. Ebenso war klar, dass die Digitalisierung Wirtschaft, Gesellschaft und Politik radikal verändern würde. Warum nur – so wird sich die Forscherin fragen – haben die Gesellschaften des frühen 21. Jahrhundert nicht reagiert? Warum gab es keine Massenproteste und Aufstände, warum hielten sie so verbissen an einem Wirtschaftsmodell fest, das Mensch und Natur brutal ausbeutete und auf Wachstum um jeden Preis ausgerichtet war? Warum ging es ihnen nur darum, ihre Privilegien zu erhalten – ohne Rücksicht auf die...

Über den Autor

Philipp Blom ist Historiker, Journalist und Schriftsteller. Er veröffentlichte eine Reihe von historischen Sachbüchern und einen Roman. Seine Bücher erhielten zahlreiche Auszeichnungen.


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