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Was denkt China?
Buch

Was denkt China?

dtv, 2009 Mehr

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Wird China durch den wachsenden Wohlstand automatisch in eine Demokratie westlichen Zuschnitts verwandelt? Die Erwartungen vieler abendländischer Experten sind für Mark Leonard alles andere als realistisch. Nach zahlreichen Reisen in das Reich der Mitte und unzähligen Gesprächen mit Intellektuellen, Politikern und Wissenschaftlern sieht er Anzeichen für einen anderen, einen eigentümlich-chinesischen Weg, der die Theorie über den Zusammenhang von Wirtschaftswachstum, Marktwirtschaft und Demokratisierung Lügen straft. In einer, wie für angelsächsische Sachbücher typisch, packenden Art und Weise erläutert Leonard, welche Antworten die Chinesen selbst auf die aktuellen ökonomischen, sozialen und politischen Herausforderungen haben. Es zeichnet sich ab, dass der zunehmende Einfluss des riesigen Landes das globale Kräfteverhältnis schon bald verändern wird. getAbstract empfiehlt das Buch allen Westlern, die wissen möchten, welche Rolle die Chinesen in der künftigen Weltordnung für sie vorgesehen haben.

Zusammenfassung

Chinas Weg

China hat in den letzten Jahrzehnten einen beispiellosen Aufschwung hingelegt. Seit die ersten Sonderwirtschaftszonen errichtet wurden, hat sich das Reich der Mitte zu einem bedeutenden Mitspieler in der internationalen Wirtschaft entwickelt. Chinesische Produkte finden sich in jedem westlichen Haushalt. Der einst rückständige Bauernstaat hat binnen nur 30 Jahren so große Schritte in Richtung Modernisierung gemacht, dass die USA befürchten müssen, schon bald von den Chinesen überholt zu werden.

Diese enorme wirtschaftliche Entwicklung führt jedoch nicht unbedingt zu einer Anpassung an westliche Werte, wie dies viele abendländische Experten erwartet haben. Das wirtschaftliche Erstarken war vielmehr die Grundlage für eine geistige Selbstbesinnung des Riesenreiches. Stand am Anfang des Wachstumsprozesses noch die bereitwillige Übernahme amerikanischer Vorgaben, haben sich inzwischen eigenständige Konzepte chinesischer Denker herausgebildet. Tausende von Intellektuellen in zahlreichen Denkfabriken entwickeln Ideen für eine „alternative Moderne“, ein chinesisches Modell der Globalisierung, das westliche Konzepte mit chinesischen Wertvorstellungen verknüpft.

Über den Autor

Mark Leonard ist Direktor für Internationale Politik am Centre for European Reform in London. Seine Schwerpunkte sind der Nahe Osten, die Beziehungen zwischen der EU und China sowie die transatlantischen Beziehungen. Er war als Gastprofessor an der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften in Peking tätig.


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