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Was ist mit Amerika los?
Buch

Was ist mit Amerika los?

Beobachtungen aus einem Land, das anders denkt

Huber Buchverlag, 2004 Mehr


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Der amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld greift das "alte Europa" verbal an. Deutsche Austauschschüler verbringen ihren Auslandsaufenthalt neuerdings lieber in Kanada und Australien. Amerikanische Frittenbudenbesitzer taufen "French Fries" in "Freedom Fries" um. Diese und andere Auswüchse der diplomatischen Verstimmungen zwischen Europa und den USA bieten Late-Night-Komikern willkommene Angriffsflächen, während Journalisten und Wissenschaftler auf beiden Seiten des Atlantiks sich die Finger zu dem Thema wund schreiben. Oft beschränkt sich die Debatte auf polemische Vorurteile, etwa dass US-Politiker Cowboys in Nadelstreifen und Europäer eine Bande von feigen Wieseln seien. Alfred Defago hinterfragt die Vorurteile gegenüber den USA, indem er ihre Geschichte und ihr Selbstverständnis aus seiner persönlichen Erfahrung heraus beschreibt - der eines in Amerika lebenden Europäers. Mit Urteilen über die gegenwärtige US-Außenpolitik hält sich der Autor ausdrücklich zurück, ist er doch der Ansicht, dass die Geschichte in einigen Jahren ihr eigenes Urteil fällen wird. Das Buch will weder Meinungs- noch Stimmungsmacher sein, sondern Verständnis wecken für eine Nation, die ihren eigenen Gesetzen folgt. getAbstract.com empfiehlt es allen, die ihr Wissen über die USA verbessern möchten.

Take-aways

  • Das Ende der transatlantischen Partnerschaft zwischen den USA und Europa wird häufig beklagt. Dabei wird meist übersehen, dass die Entfremdung schon lange vor dem zweiten Irakkrieg begann.
  • Die europäisch-amerikanische Freundschaft ist nicht am Ende, sondern steht lediglich am Anfang eines neuen Kapitels.
  • Die Unterschiede zwischen europäischer und amerikanischer Außenpolitik sind nicht psychologisch, sondern rein historisch zu erklären.

Über den Autor

Alfred Defago studierte Geschichte und Germanistik in Bern, Wien und Rom. Nach 15-jähriger Tätigkeit als Journalist für das Schweizer Radio DRS arbeitete er zunächst als Direktor des Bundesamtes für Kultur. 1993 wurde er Generalsekretär des Schweizer Außenministeriums und später Botschafter in Washington. Seit 2001 lehrt er als Professor für Internationale Beziehungen an der University of Wisconsin in Madison.


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