Wolfgang Ischinger
Welt in Gefahr
Deutschland und Europa in unsicheren Zeiten
Econ, 2018
Was ist drin?
Die weltpolitische Großwetterlage im Schnelldurchlauf.
Rezension
Spannungen überall, Autokraten an der Macht, bröckelnde Allianzen – wer blickt da noch durch? Wolfgang Ischinger als erfahrener deutscher Botschafter tut es. Verständlich erklärt er die Krisenherde der Welt. Bemerkenswert ist sein Einblick in die diplomatische Denkweise, die nicht nach schnellen Lösungen sucht. Ischingers Ideen gehen in Richtung eines einträchtigen und militärisch starken Europas mit einem aktiv lenkenden Deutschland. Ein lesenswertes, wenn auch nicht uneitles Buch, finden wir von getAbstract und empfehlen es jedem, der einmal hinter die Kulissen der Diplomatie blicken will.
Zusammenfassung
Über den Autor
Wolfgang Ischinger war deutscher Botschafter in den USA und in Großbritannien. Seit 2008 leitet er die Münchner Sicherheitskonferenz. Er lehrt diplomatische Praxis in Berlin und Tübingen und berät Regierungen in Sicherheitsfragen.
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zunächst einmal vielen Dank für Ihr Feedback und dafür, dass Sie immerhin bis zur Hälfte durchgehalten haben. Ich habe auf Ihre Kritik hin die Zusammenfassung noch einmal durchgelesen, um womöglich zu verstehen, wo die Perspektive des Autors Ihnen zu einseitig erscheinen könnte.
Mit "transatlantisch gefärbt" meinen Sie, vermute ich einmal, "unkritisch gegenüber der USA" oder auch "ungerecht gegenüber Russland". Für beides konnte ich jedoch im Text keine Hinweise finden. Im Gegenteil, der Autor berichtet im Wesentlichen allgemein bekannte geschichtliche Ereignisse und hält sich mit Bewertungen durchaus zurück. Wo Kritik angebracht ist, übt er sie wohl, in keinem Fall aber scheint er den Westen davon auszunehmen; so wirft er etwa Amerika seinen Alleingang im Irakkrieg vor sowie die Hybris der Nation-Building-Doktrin; Deutschland wirft er Untätigkeit im Libyen-Konflikt vor; der EU Passivität in der Syrienfrage; auch zeigt er Verständnis für das Gekränktsein Russlands durch das westliche Triumphgeschrei nach dem Fall des Ostblocks.
Am ehesten könnte ich Ihren Einwand nachvollziehen, wenn Sie mit "transatlantisch" meinen, Ischinger sei dem Ideal der internationalen Zusammenarbeitet verhaftet, das ja in der jüngeren Geschichte tatsächlich vor allem vom Westen hochgehalten wurde. Darin wiederum kann ich nichts Verwerfliches erkennen. Ein solcher "Transatlantismus" wäre ja durchaus eine legitime Position.
Und das ist eben unser Anliegen bei getAbstract: Möglichst viele unterschiedliche Positionen, so sie denn kompetent und seriös vorgetragen werden, an einem Ort zu versammeln und es unseren Lesern so zu ermöglichen, zu vergleichen, zu differenzieren und sich letztlich eine Meinung zu bilden.
Vielleicht geben Sie der zweiten Hälfte dieser Zusammenfassung ja noch eine zweite Chance und prüfen, ob sich Ihre anfänglichen Einwände nicht doch im weiteren Verlauf des Textes relativieren lassen!
Mit freundlichem Gruß,
Jan Meyer-Veden, Redaktion