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Weltrisikogesellschaft
Buch

Weltrisikogesellschaft

Auf der Suche nach der verlorenen Sicherheit

Suhrkamp, 2007 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Risiken lauern hinter jeder Straßenecke: ob in Gestalt von betrunkenen Autofahrern, Terroristen oder durch den Klimawandel bedingten Naturkatastrophen. Nur: Wer (abgesehen von der Versicherungsindustrie) hat wirklich Lust und Mut, sich eingehend mit den Gefahren der Gegenwart und der Zukunft zu beschäftigen? Ulrich Beck ist so ehrgeizig und setzt deshalb auf seinen 1986 erschienenen Klassiker Risikogesellschaft noch eins drauf. Er diskutiert und theoretisiert, benennt die Ursachen der globalisierten Risiken und macht in der Kosmopolitisierung der Interessengruppen einen Hoffnungsschimmer am Rande des Abgrunds aus. Sein Ziel ist eine neue Soziologie des Risikos, nicht mehr und nicht weniger. Allerdings geht er dabei auch immer wieder selbst ein Risiko ein, nämlich die Aufmerksamkeit seiner Leser zu verlieren: Die Analyse komplexer soziologischer Konzepte wechselt sich ab mit anekdotischen „Beweisen“ und bangen rhetorischen Fragen. Kein Wunder, dass Beck an mehreren Stellen mit dem Zaunpfahl winkt und auf den roten Faden zeigt – wäre dieser doch ohne Hilfestellung für das ungeübte Auge kaum noch auffindbar. Doch davon abgesehen empfiehlt getAbstract das Buch nachdrücklich als brillante Beschreibung unserer Weltrisikogesellschaft.

Zusammenfassung

Die vorweggenommene Katastrophe

Drei Phänomene unserer Zeit:

  • Ein nicht stattgefundenes Selbstmordattentat verändert das Leben von Millionen Fluggästen. Weil Terroristen einen Flieger mithilfe von Flüssigsprengstoff zerstören wollten, sind heute Wasser- oder Shampooflaschen im Handgepäck verboten.
  • Die Regierung der USA rechtfertigt militärische Interventionen mit zukünftigen Bedrohungsszenarien.
  • Der Klimawandel vereint Menschen auf der ganzen Welt in dem Bemühen, die Produktion von Treibhausgasen zu drosseln.

Alle drei Beispiele zeigen: Nicht die Katastrophen an sich, sondern ihre Vorwegnahme und ihre Inszenierung in den Medien verändern unser Leben von Grund auf. Al-Qaida hat diesen Zusammenhang bestens verstanden. Die zahllosen Maßnahmen gegen befürchtete Terroranschläge haben dem Westen mehr als jeder reale Terrorangriff geschadet.

Wissen, dass wir nichts wissen

Berufsoptimisten wiegeln oft milde lächelnd ab: Niemals sei das Leben in der westlichen Welt sicherer gewesen als heute. Schließlich habe sich unsere durchschnittliche Lebenserwartung in den vergangenen 100 Jahren verdoppelt. Doch die Optimisten verkennen ...

Über den Autor

Ulrich Beck ist Professor für Soziologie an der Universität München und der London School of Economics. Er ist Autor vieler Fachartikel und Bücher, darunter Risikogesellschaft und Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter.


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