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Wem die Stunde schlägt
Buch

Wem die Stunde schlägt

New York, 1940
Diese Ausgabe: S. Fischer, 2003 Mehr

Literatur­klassiker

  • Roman
  • Moderne

Worum es geht

Der Roman des Spanischen Bürgerkriegs

Unmittelbar im Anschluss an seine Tätigkeit als Kriegsberichterstatter in Spanien verarbeitete Ernest Hemingway seine Erfahrungen und Erlebnisse in diesem Roman, der zu seinen meistgepriesenen und erfolgreichsten Werken zählt. Der junge Amerikaner Robert Jordan nimmt, wie viele Intellektuelle der damaligen Zeit, als Mitglied der Internationalen Brigaden am Kampf gegen die Faschisten Francos teil. Als Sprengstoffexperte ist Jordan ein Einzelkämpfer. Er wird zu bestimmten Einsätzen kommandiert und muss sehen, wie er sich zusätzliche Hilfe bei den Partisanen vor Ort organisiert. Zur Unterstützung einer groß angelegten Offensive soll er mithilfe einiger bäuerlicher Guerilleros eine strategisch wichtige Straßenbrücke sprengen. In den drei Tagen und drei Nächten der Vorbereitung wird die Gruppe, zu der auch zwei Frauen gehören, zur Schicksalsgemeinschaft zusammengeschweißt; Robert und Maria entdecken ihre Liebe. Das Ende ist tragisch, genau wie die historische Realität. Auch wenn das Buch etwas uneinheitlich wirkt und etliche Nebenfiguren blass bleiben, gelingt Hemingway eine sehr spannungsvolle, exemplarische Verdichtung eines weltpolitischen Dramas.

Take-aways

  • Nach seinem antifaschistischen Engagement im Spanischen Bürgerkrieg gelang Hemingway mit Wem die Stunde schlägt einer seiner größten Erfolge.
  • Einen dreitägigen Partisaneneinsatz setzt er in ein existenzielles Schicksalsdrama um.
  • Der amerikanische Kriegsfreiwillige Robert Jordan erhält den Auftrag, mithilfe einheimischer Partisanen hinter den feindlichen Linien eine Brücke zu sprengen.

Über den Autor

Ernest Hemingway ist nicht nur als einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts bekannt, sondern auch wegen seines abenteuerlichen und teilweise glamourösen Lebens. Geboren am 21. Juli 1899 im amerikanischen Bundesstaat Illinois als Sohn eines Landarztes und einer Opernsängerin, lernt er schon als Kind von seinem naturbegeisterten Vater das Jagen und Angeln. Die Liebe zur Natur und das raubeinige Naturburschenimage, das er später kultiviert, rühren aus dieser Zeit. Seine berufliche Laufbahn beginnt er als Lokalreporter in Kansas City, und die Herkunft vom journalistischen, faktenorientierten Schreiben ist mitbestimmend für Hemingways typischen Stil. Am Ersten Weltkrieg nimmt er freiwillig als Sanitäter teil, nach dem Krieg schließt er sich in Paris einer Gruppe von Schriftstellern und Künstlern um Gertrude Stein an. Die Winter 1925 und 1926 verbringt er im österreichischen Montafontal, wo er den Roman The Sun Also Rises (Fiesta) schreibt, der 1926 erscheint und mit dem ihm sein literarischer Durchbruch gelingt. Hemingway bleibt auch Reporter und Kriegsberichterstatter, so im Griechisch-Türkischen Krieg 1922, im Spanischen Bürgerkrieg 1936–1939 und im Zweiten Weltkrieg. 1940 erscheint For Whom the Bell Tolls (Wem die Stunde schlägt). 1954 erhält er den Nobelpreis für die Novelle The Old Man and the Sea (Der alte Mann und das Meer, 1952). Hemingway sucht oft ganz bewusst die Nähe zu Gefahr, Abenteuer, Risiko; er liebt die Großwildjagd in Afrika und den Stierkampf und überlebt zwei Flugzeugabstürze. Seine Bücher schreibt er meist unter enormem psychischem Druck. Wie viele Schriftsteller seiner Zeit ist er alkoholkrank. Er sucht den Lebensgenuss in vollen Zügen, leidet aber auch unter Depressionen. Ernest Hemingway heiratet viermal und hat drei Söhne; die berühmteste Ehe ist die dritte mit Martha Gellhorn, einer ebenfalls bedeutenden Reporterin und Schriftstellerin. Mit ihr zusammen lebt er ab 1940 auf Kuba. In Idaho setzt Hemingway nach längerer Krankheit seinem Leben am 2. Juli 1961 durch einen Gewehrschuss selbst ein Ende – ähnlich wie bereits sein Vater und wie später seine Enkelin Margaux.


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