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Rezension
Auch wenn ihm mancher vorwirft, Verschwörungstheorien Vorschub zu leisten – Bestsellerautor Schreyer berichtet von einem Privileg der Reichen und Mächtigen, das nicht erst mit der Finanzkrise Bedeutung erlangt hat. Bis zu den Anfängen des Geldes verfolgt er die Spuren des Konflikts um die Geldschöpfung: Wer entscheidet in einer Gesellschaft, was als Geld anerkannt wird und wer die Kontrolle darüber hat – eine Elite oder der Staat? Schreyer greift auf die Gedanken anderer Autoren zurück, die in den letzten Jahren Grundsatzfragen zum Geldwesen gestellt haben, erklärt aber eloquenter als viele, wie Geld entsteht und funktioniert. Gleichzeitig gelingt es ihm, vor dem Hintergrund der Finanz-, Euro- und Staatsschuldenkrise interessante historische Parallelen und mögliche Alternativen aufzuzeigen. Was von Letzteren zu halten ist, soll jeder Leser selbst entscheiden, meint getAbstract – Schreyers unkonventionelle Argumentationslinie lohnt sich auf jeden Fall zu verfolgen.
Zusammenfassung
Über den Autor
Paul Schreyer ist Sachbuchautor und arbeitet als freier Journalist unter anderem für das Onlinemagazin Telepolis. Bekannt geworden ist er mit dem Buch Faktencheck 9/11, in dem er die offiziellen Erklärungen für das New Yorker Attentat von 2001 infrage stellt.
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1. Geld sind die Schulden anderer Leute, für jedes Guthaben (=Forderung eines Gläubigers) gibt es eine entsprechendes Konto, auf dem ein Minus steht (nämlich das des Schuldners). Das ist die doppelte Buchhaltung, aus der alle Finanzsysteme bestehen. Soll es neues Geld geben, muss es neue Schuldner (oder eine Mehrverschuldung der bestehenden Schuldner) geben.
2. Geld (als Forderung) entsteht in der Verschuldung und verschwindet in der Tilgung. Die gedruckten Geldscheine der Bundesbank werden erst zu Geld, wenn sie aus dem Keller geholt werden und gegen entsprechende Sicherheiten/Guthaben der Banken ausgereicht werden. Kommen sie nach einiger Zeit wieder zurück, sind sie kein Geld mehr und der Reigen beginnt von neuem.
3. Zum Thema Geld und Nazis: die Nazis konnten ihr gewaltiges Aufrüstungsprogramm in den 30er-Jahren nur mit Hilfe der staatlichen Reichsbank und einem Trick vorfinanzieren (Stichwort Mefo-Wechsel). Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs war das Deutsche Reich faktisch pleite und zwang die Reichsbank dazu, ihr unbegrenzt Kredite zu gewähren.