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Wer regiert das Geld?
Buch

Wer regiert das Geld?

Banken, Demokratie und Täuschung

Westend, 2016 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Meinungsstark
  • Eloquent

Rezension

Auch wenn ihm mancher vorwirft, Verschwörungstheorien Vorschub zu leisten – Bestsellerautor Schreyer berichtet von einem Privileg der Reichen und Mächtigen, das nicht erst mit der Finanzkrise Bedeutung erlangt hat. Bis zu den Anfängen des Geldes verfolgt er die Spuren des Konflikts um die Geldschöpfung: Wer entscheidet in einer Gesellschaft, was als Geld anerkannt wird und wer die Kontrolle darüber hat – eine Elite oder der Staat? Schreyer greift auf die Gedanken anderer Autoren zurück, die in den letzten Jahren Grundsatzfragen zum Geldwesen gestellt haben, erklärt aber eloquenter als viele, wie Geld entsteht und funktioniert. Gleichzeitig gelingt es ihm, vor dem Hintergrund der Finanz-, Euro- und Staatsschuldenkrise interessante historische Parallelen und mögliche Alternativen aufzuzeigen. Was von Letzteren zu halten ist, soll jeder Leser selbst entscheiden, meint getAbstract – Schreyers unkonventionelle Argumentationslinie lohnt sich auf jeden Fall zu verfolgen.

Zusammenfassung

Und plötzlich sind die Kassen voll

Immer wieder verkünden deutsche Politiker, die Staatskasse sei leer. Sie schwören die Bürger darauf ein, den Gürtel enger zu schnallen. Doch anlässlich der Finanzkrise von 2008 war die Kasse wie durch ein Wunder plötzlich voll: Von heute auf morgen standen Milliarden bereit, um marode Banken zu retten und Gläubiger im In- und Ausland zu entschädigen. Die Mittel beschaffte sich der Bankenrettungsfonds SoFFin beim Bund, der dafür Staatsanleihen ausgab, also seine Verschuldung erhöhte. Bei einem solchen Vorgehen nutzt der Bund die staatliche Verschuldungsagentur „Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH“. Sie verkauft Staatsanleihen an eine Reihe von Investoren, im Jahr 2015 waren dies 37 Banken. Doch woher haben die Banken – darunter klamme Institute wie die Commerzbank – so viel Geld?

Die wahren Schöpfer des Geldes

Die Antwort: Die Banken stellen den größten Teil ihres Geldes selbst her. Zwar dürfen sie kein Papiergeld drucken. Das macht aber kaum 20 Prozent des im Umlauf befindlichen Geldes aus. Der bei Weitem größte Teil unseres Geldes existiert lediglich als Buchungsziffer im Computer. Dieses sogenannte Giralgeld ...

Über den Autor

Paul Schreyer ist Sachbuchautor und arbeitet als freier Journalist unter anderem für das Onlinemagazin Telepolis. Bekannt geworden ist er mit dem Buch Faktencheck 9/11, in dem er die offiziellen Erklärungen für das New Yorker Attentat von 2001 infrage stellt.


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