Die mRNA-Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 wurden in einer nie da gewesenen Geschwindigkeit entwickelt. Dieser Erfolg ist kein Hexenwerk, sondern Ergebnis eines strukturierten und wiederholbaren Prozesses, erklären Noubar Afeyan und Gary P. Pisano in diesem Artikel. Um bahnbrechende Innovationen zu erreichen, braucht es neben diesem Entwicklungsprozess auch eine Unternehmenskultur, die Kreativität und Scheitern zulässt. Wenn Sie Innovationen zum Teil Ihrer Unternehmensstrategie machen wollen, finden Sie in diesem Artikel inspirierende Denkanstöße.
Bahnbrechende Innovationen sind selten Glückstreffer, sondern Ergebnis eines Prozesses.
Im November 2020 waren bereits 1,5 Millionen Menschen an SARS-CoV-2 gestorben. Am 30. November meldete das US-amerikanische Unternehmen Modena Therapeutics, dass es einen Impfstoff mit einer 94,1-prozentigen Wirksamkeit entwickelt hatte. Bis dahin war das Unternehmen nur wenigen bekannt. Die Wurzeln seines Erfolgs reichen zehn Jahre zurück. Ausgangspunkt war der Wagniskapitalgeber Flagship Pioneering aus Massachusetts. Dessen Ziel: bahnbrechende Innovationen entwickeln und auf den Markt bringen.
Doch was ist eine bahnbrechende Innovation? Sie ist zum einen tatsächlich ein Bruch, ein Sprung hin zu etwas, das vorher nicht da war oder vielleicht als unmöglich angesehen wurde. Zum anderen ist sie wertschöpfend: Sie löst ein Problem oder erzeugt eine neue Nachfrage. Die meisten Unternehmen und Branchen suchen jedoch nicht systematisch nach bahnbrechenden Innovationen. Sie streuen ihre Investitionen auf eine Vielzahl von Projekten in der Hoffnung auf einen Glückstreffer. Fällt ein Projekt bei einer Zwischenprüfung durch, wird es als gescheitert betrachtet.
Das Problem dabei: Viele...
Kommentar abgeben