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Wiedersehen mit Brideshead
Buch

Wiedersehen mit Brideshead

London, 1945
Diese Ausgabe: Diogenes Verlag, 2013 Mehr

Literatur­klassiker

  • Roman
  • Moderne

Worum es geht

Wiedersehen mit Brideshead ist ein herzzerreißender Roman: Das Glück der Protagonisten ist lange vorbei, und doch wird es so anschaulich geschildert, als wäre man mittendrin – nur, dass der tragische Schleier des Vorbei und Verloren darüber liegt. Zwei Lieben hat Charles Ryder verloren, an die dunkle Kraft des Katholizismus. Autor Evelyn Waugh war übrigens selbst zum katholischen Glauben konvertiert. Wiedersehen mit Brideshead ist bei aller Liebe und Tragik zugleich nüchtern, präzise, komisch und satirisch geschrieben und zelebriert das luxuriöse Herrenhausleben des britischen Adels ebenso, wie es dessen Verkommenheit bloßstellt.

Zusammenfassung

Prolog

Die Dritte Kompanie wechselt nach drei Monaten schon wieder ihren Standort; das Ziel ist dem 39-jährigen Infanteriehauptmann Charles Ryder unbekannt. Seine anfängliche Kriegsbegeisterung ist längst abgeflaut. Im Dunkeln kommen die Soldaten in ihrem neuen Lager an. Dieses sei gar nicht schlecht, hört Charles – ein großes Privatanwesen. Am nächsten Morgen fragt er, wo man hier eigentlich sei. Die Antwort wühlt ihn auf und katapultiert ihn in die Vergangenheit: Dieses Herrenhaus, Brideshead, kennt er gut.

Im Paradies mit Sebastian

20 Jahre zuvor: Charles ist zum ersten Mal auf Brideshead, zusammen mit Lord Sebastian Flyte, dessen Familie das Anwesen gehört. Charles studiert zu dieser Zeit eher lustlos Geschichte in Oxford. Das Leben dort beginnt für ihn erst so richtig, als er in seinem zweiten Trimester Sebastian kennenlernt. Sebastian studiert an einem anderen College, doch er ist Charles von Anfang an aufgefallen – wegen seines blendenden Aussehens und seines exzentrischen Auftretens. Sebastian und Charles lernen sich kennen, als Sebastian sich eines Nachts betrunken in das Hoffenster von Charles’ Parterrewohnung...

Über den Autor

Evelyn Waugh wird am 28. Oktober 1903 als Arthur Evelyn St. John Waugh in London in eine gutbürgerliche Familie geboren. Der Vater ist Verleger, schreibt selbst Lyrik und Literaturkritiken. Evelyns älterer Bruder Alec Waugh wird ebenfalls Schriftsteller. Evelyn ist ein begabtes Kind, er verfasst mit sieben Jahren seine erste Erzählung. Ab 1922 studiert er in Oxford Geschichte und verliebt sich in einen Kommilitonen. 1924 verlässt er die Universität ohne ordentliches Examen, geht an die Londoner Kunstakademie, langweilt sich jedoch auch dort. Sein Vater zwingt ihn schließlich, eigenes Geld zu verdienen, woraufhin Waugh Lehrer wird. Zwei Lehrerposten verliert er allerdings schnell wieder, unter anderem wegen Trunkenheit. Sein Debütroman Niedergang und Fall (Decline and Fall) macht ihn 1928 über Nacht berühmt und zum Liebling der reichen Gesellschaft, die er in diesem Roman porträtiert. Im gleichen Jahr verliebt er sich in Evelyn Gardner, die er 1928 heiratet. Nach einem Jahr lässt seine Frau ihn wissen, dass sie eine Affäre mit einem gemeinsamen Freund habe – Waugh reicht die Scheidung ein. Er stürzt in eine Krise und wendet sich dem Glauben zu. 1930 konvertiert er zum Katholizismus. Er reist viel, schreibt unter anderem den Roman Eine Handvoll Staub (A Handful of Dust, 1934) und die Journalistensatire Scoop. Er lernt Laura Herbert kennen, die adlig, katholisch und 13 Jahre jünger ist als er. Die beiden heiraten 1937, obwohl Lauras Familie zunächst dagegen ist – zumal Waugh als Geschiedener seine erste Ehe erst in einem langwierigen Verfahren annullieren lassen muss, um katholisch heiraten zu dürfen. Das Paar bekommt sieben Kinder. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs meldet Waugh sich als Freiwilliger, ist jedoch schon bald vom bürokratischen System der Armee enttäuscht. 1945 erscheint Wiedersehen mit Brideshead (Brideshead Revisited), 1948 die Satire Tod in Hollywood (The Loved One). Am 10. April 1966, einem Ostersonntag, stirbt Waugh an einem Herzinfarkt.


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