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Winnetou II
Buch

Winnetou II

Radebeul, 1893
Diese Ausgabe: Karl-May-Verlag, 2001 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Abenteuerroman
  • Gegenwartsliteratur

Worum es geht

Indianerfreundschaft – zweiter Teil

Was heute in Hollywood absoluter Standard ist, wurde von Karl May bereits in den 1890er Jahren praktiziert: Warum nicht eine Fortsetzung zu seinem überaus erfolgreichen Winnetou schreiben? Während der erste Band der Trilogie noch eine komplett neu geschriebene Geschichte war, recycelte May für Winnetou II einige ältere Texte, die er in den Jahren zuvor in Zeitschriften veröffentlicht hatte. So erstaunt es nicht, dass der Roman im Vergleich zum ersten Teil etwas abfällt: Die Erzählung wirkt gelegentlich holprig und der Leser muss mehrmals neu ansetzen, da das Buch aus mehreren aneinandergeknüpften Handlungsfäden besteht. Mit dem Mörder von Winnetous Vater und Schwester taucht allerdings ein alter Bekannter auf, und auch der schrullige Sam Hawkens ist wieder mit von der Partie. Es wird also ein weiteres Mal gepirscht und geschossen, geritten und geprügelt, die Halunken sind hundsgemein, die Helden überaus edel. Karl-May-Freunde werden auch mit dem zweiten Band auf ihre Kosten kommen!

Zusammenfassung

Old Shatterhand, der Privatdetektiv

Während Winnetou nach dem Mörder seines Vaters und seiner Schwester sucht, hat sein Blutsbruder Old Shatterhand in New York eine Stelle als Privatdetektiv angenommen. Im Auftrag des Bankiers Ohlert reist er nach New Orleans. Er soll Ohlerts geistig verwirrten Sohn William aufspüren, der in Begleitung des betrügerischen Arztes Gibson das Geld des Vaters kofferweise von verschiedenen Banken abhebt. Shatterhand hat in einem anderen Fall bereits mit Gibson zu tun gehabt und kennt den Halunken persönlich.

In einer deutschen Bierschenke in New Orleans trifft Shatterhand auf einen anderen berühmten „Westmann“: Old Death. Der klapperdürre Alte findet Shatterhand auf Anhieb sympathisch, belächelt ihn aber zunächst als Greenhorn. Kaum hat Old Death die Bar verlassen, kommt Gibson hereinspaziert. Er erkennt Shatterhand und kann flüchten. Shatterhand ermittelt die Adresse von William und Gibson, kommt jedoch zu spät: Die beiden haben New Orleans bereits verlassen, mit dem Ziel Mexiko. Shatterhand besteigt ein Schiff in dieselbe Richtung.

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Über den Autor

Karl May wird am 25. Februar 1842 im sächsischen Hohenstein-Ernstthal geboren. Als fünftes von 14 Kindern wächst er in einer bettelarmen Familie auf und leidet aufgrund der Mangelernährung bis zu seinem fünften Lebensjahr an Sehstörungen. Er studiert am Lehrerseminar in Waldenburg, wird jedoch 1859 entlassen, als er um die Weihnachtszeit sechs Kerzen stiehlt. Wegen eines Uhrendiebstahls kommt er 1861 erstmals in Haft, anschließend schlägt er sich unter verschiedenen Namen als Trickbetrüger durch. Er sitzt mehrere Haftstrafen ab, bis er 1874 zurück zu seinen Eltern zieht und ernsthaft zu schreiben beginnt. Eine erste Erzählung, Die Rose von Ernstthal, wird noch im selben Jahr veröffentlicht. May wird vom Dresdner Verleger Heinrich Gotthold Münchmeyer als Verlagsredakteur angestellt und gibt die Zeitschrift Schacht und Hütte heraus. Ab 1880 veröffentlicht er fiktionale Reiseerzählungen in der katholischen Wochenzeitung Deutscher Hausschatz, woraufhin der Verleger Friedrich Ernst Fehsenfeld auf ihn aufmerksam wird. Ab 1892 erscheint die Buchreihe Carl May’s Gesammelte Reiseromane. 1893 wird Winnetou publiziert, eines seiner erfolgreichsten Bücher. May ist nun finanziell unabhängig und heiratet die zuweilen geistig verwirrte Emma Pollmer, von der er sich 1903 scheiden lässt, um Klara Plöhn zur Frau zu nehmen. Er hat nun die Mittel, um erstmals die Originalschauplätze seiner Romane zu besuchen, jedoch kann er seine Fantasiewelt nur schwer mit der Wirklichkeit in Einklang bringen. Die Legende, die May aufgebaut und wohl auch selbst geglaubt hat und der zufolge er die Abenteuer seiner Figuren Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi persönlich erlebt hat, wird von Journalisten demontiert. Karl May stirbt am 30. März 1912 in Radebeul. Sein Werk umfasst in der historisch-kritischen Ausgabe 120 Bände. Zu den bekanntesten Romanen zählen Durch die Wüste, Der Schatz im Silbersee und Der Ölprinz.


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