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Wir sind besser, als wir glauben
Buch

Wir sind besser, als wir glauben

Pearson Deutschland, 2005 Mehr


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Peter Bofinger schwimmt gegen den Strom. Während Politiker jeder Couleur den Wirtschaftsstandort Deutschland in Gefahr sehen und ein Sparappell den nächsten jagt, lautet das Credo des Wirtschaftsweisen: Wir sind besser, als wir glauben! Das gilt für die internationale Wettbewerbsfähigkeit ebenso wie für die Flexibilität und Produktivität der Arbeitnehmer. Woran Deutschland kranke, sei die schleppende Binnennachfrage. Alle bisherigen Reformen führten daher in die falsche Richtung: Nicht Einschnitte ins soziale Netz, sondern planvoller Umbau sei gefragt; nicht reale Lohnkürzung, sondern moderate Lohnsteigerung; nicht drastische Senkung der Staatsausgaben, sondern Investitionen. Kurz: eine konsequent nachfrageorientierte (keynesianische) Politik. Nach einer Bestandsaufnahme liefert Bofinger eine detaillierte Ursachenanalyse und einen Gegenentwurf zur aktuellen Wirtschafts- und Sozialpolitik. Er nimmt dabei kein Blatt vor den Mund: Hans Eichel wird da schon mal zum "König der Sparschweine", Bofingers Kollege Hans-Werner Sinn zum "Prophet der Apokalypse". getAbstract.com empfiehlt das Buch allen an der Debatte um den Standort Deutschland Interessierten - denn wenn sich auch über den Inhalt trefflich streiten lässt: So verständlich hat sich lange kein Wirtschaftsaugur mehr geäußert.

Take-aways

  • In Politik und Medien wird ein verzerrtes Negativbild Deutschlands gepflegt.
  • Die Ursache für die aktuelle wirtschaftliche Misere ist die akute Schwäche der Binnennachfrage.
  • Die bisherigen Reformen, die auf die Kürzung sozialer Leistungen und Lohnsenkungen hinauslaufen, bremsen den Konsum und führen daher in die falsche Richtung.

Über den Autor

Peter Bofinger ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Würzburg und wurde 2004 in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung berufen, dessen Mitglieder als die "fünf Wirtschaftsweisen" bezeichnet werden. Seine Forschungsschwerpunkte sind allgemeine Wirtschaftspolitik sowie Geld- und Währungstheorie.


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