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Wirtschaftsboom am Zuckerhut
Buch

Wirtschaftsboom am Zuckerhut

Strategien für langfristigen Erfolg in Brasilien

Redline, 2008 Mehr

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Umsetzbar
  • Hintergrund

Rezension

Sonne, Samba und Karneval – aber auch Favelas, Armut und Gewalt: Brasilien entzückt und erschreckt zugleich. Wenige denken jedoch an die Rolle des Landes als aufstrebende Wirtschaftsmacht. Zu Unrecht, meint Karlheinz Kurt Naumann und unterlegt sein Urteil mit der Abwandlung eines bekannten Spruchs: „1200 deutsche Firmen können nicht irren.“ Viele dieser Unternehmen suchten und fanden bereits vor Jahrzehnten ihr Glück im Land der unbegrenzten Lebensfreude. Und das zu Zeiten, als die drei anderen BRIC-Staaten noch weiße Flecken auf den Landkarten ausländischer Investoren waren. Immer wieder scheint der Autor den Leser aber vom genauen Gegenteil dieser Erfolgsgeschichten überzeugen zu wollen. Zwar bringt er über das ganze Buch verstreut Beispiele von Einzelnen und Firmen, die es bis ganz nach oben geschafft haben. Doch zugleich sieht er die brasilianische Politik, das Steuer- und Bildungssystem und die korrupte Bürokratie durch eine derart pessimistisch gefärbte Brille, dass einem die Lust am Investieren vergehen könnte. getAbstract empfiehlt das Buch trotzdem allen, die konkrete Tipps zum Markteintritt in Brasilien suchen.

Zusammenfassung

Land und Leute

Brasilien wird oft als „Kontinent für sich“ beschrieben: Das fünftgrößte Land der Welt macht fast die Hälfte Südamerikas aus. Sein Binnenmarkt ist gewaltig und wächst dank der steigenden Kaufkraft von Jahr zu Jahr. Ein Viertel seiner 190 Millionen Einwohner gilt offiziell als arm. Laut Definition ist arm, wer Anspruch auf Sozialhilfe hat, wer also mit einem monatlichen Pro-Kopf-Einkommen von umgerechnet unter 45 € eine Familie ernähren muss. Ein Großteil der Armen lebt im kaum industrialisierten Norden und Nordosten. Der heiße Mittelwesten ist das Zentrum der Landwirtschaft und mit Brasília Sitz der Regierung, während der Südosten mit den Städten Rio de Janeiro und São Paulo das wirtschaftliche Kraftzentrum des Landes ist. Im landwirtschaftlich geprägten Süden lebt die Mehrheit der 2,5 Millionen deutschstämmigen Brasilianer, von denen viele noch ihre Muttersprache beherrschen und Traditionen hochhalten. Die Sklaverei, obwohl offiziell längst abgeschafft, besteht in ihrer modernen Form weiter: Ungebildete Arbeiter werden mit falschen Versprechungen auf entlegene Plantagen gelockt und dann z. B. durch mangelnde oder ausbleibende Bezahlung an der Abreise gehindert...

Über den Autor

Karlheinz Kurt Naumann leitet den Firmenpool Brasilien/Mercosur der IHK Essen und betreibt eine eigene Beratungsfirma in São Paulo.


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