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Wirtschaftsethik und Menschenrechte
Buch

Wirtschaftsethik und Menschenrechte

Ein Kompass zur Orientierung im ökonomischen Denken und im unternehmerischen Handeln

Mohr Siebeck, 2016 Mehr

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Analytisch
  • Augenöffner
  • Eloquent

Rezension

Ist es gerecht, dass ein Manager das 400-Fache seiner Angestellten verdient? Sollte ein Unternehmen Bestechungsgelder zahlen, um an einen Großauftrag in einem durch Korruption geprägten Land zu kommen? O Wunder: Hier schreibt ein Professor, der sich nicht in den philosophischen Tiefen der Wirtschaftsethik verliert, sondern der auch praktische Fragen beantwortet; der nicht im akademischen „wir“- oder „man“-Stil schreibt, sondern sich zum „ich“ bekennt – und auch dazu, dass er nicht alle Antworten liefern kann; und der neben einer durchaus tiefgründigen Analyse der globalen ökosozialen Probleme Unternehmen Orientierung für ethisches Handeln bietet. Bernward Gesang zeigt überzeugend, warum das Thema Wirtschaftsethik nicht in den philosophischen Elfenbeinturm, sondern in die Diskurse von Politik und Wirtschaft gehört. Führungskräften aus diesen Bereichen, die sich ihre Meinung fundiert bilden wollen und sich nicht scheuen, gelegentlich Begriffe wie „Green New Deal“ oder „Pareto-Optimalität“ nachzuschlagen, empfiehlt getAbstract diesen Wegweiser durch das Thema Wirtschaftsethik.

Zusammenfassung

Ethik und Markt – wie geht das zusammen?

Kann bzw. darf ich im Interesse meines Unternehmens ethisch handeln – oder muss ich mich allein an den Gesetzen des Marktes orientieren? Gängige ökonomische Modelle und Theorien liefern keine brauchbare Antwort auf die Frage, wie sich ein Unternehmen angesichts schwindender Ressourcen und einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich moralisch verhalten muss. Überkommene und kaum noch hinterfragte Vorstellungen wie „Die Wirtschaft muss wachsen oder zugrunde gehen“ sind letztendlich lebensgefährlich. Es braucht daher ein neues Verständnis davon, wie Unternehmen Erfolg und ethisches Handeln vereinbaren können.

Um in einer Welt schwindender Ressourcen das Wohl zukünftiger Generationen zu sichern, muss die Frage beantwortet werden: Wie müssen sich die Marktakteure verhalten, damit das bestmögliche Ergebnis zum Wohl aller erreicht wird? Die heute vorherrschende ökonomische Ethik geht davon aus, dass sich die Akteure in einer Marktwirtschaft, auch in einer sozialen, eigennützig verhalten müssen, weil sie so am besten zum Gemeinwohl beitragen. Diese Prämisse lässt sich nach heutigem Kenntnisstand nicht aufrechterhalten: Sie schließt...

Über den Autor

Bernward Gesang lehrt Philosophie an der Universität Mannheim. Er forscht unter anderem zu den Themen Wirtschafts- und Klimaethik.


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