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Wissenschaft der Logik
Buch

Wissenschaft der Logik

Nürnberg, 1812 bis 1816
Diese Ausgabe: Suhrkamp, 2017 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Philosophie
  • Deutscher Idealismus

Worum es geht

Die Wirklichkeit der Vernunft

Kaum 20 Jahre nachdem Kants kritische Philosophie die übermütigen Höhenflüge der abstrakten Spekulation in die Schranken gewiesen hatte, setzte Hegel zum großen Gegenschlag an. Was in der Phänomenologie des Geistes nur angedacht war, formulierte er in der Wissenschaft der Logik minutiös aus: Die Wirklichkeit ist vernünftig und die Vernunft ist Wirklichkeit, das Denken und die objektive Wahrheit sind ein und dasselbe. In zwei umfassenden Bänden entfaltet Hegel seine berühmte Dialektik und mit ihr nichts weniger als das absolute Wissen vom Standpunkt Gottes. Ein zu großes Unterfangen, selbst für Hegel: Unzufrieden mit der Originalfassung, versuchte er in den letzten Jahre seines Lebens, das Herzstück seiner Philosophie klarer und verständlicher zu formulieren – ohne Erfolg. Das Buch, das alle Fragen hätte klären sollen, hat eine widersprüchliche und kontroverse Auslegungsgeschichte nach sich gezogen. Dennoch ist dieser gigantische Wurf ein Meilenstein der Philosophiegeschichte, dessen Bedeutung und Einfluss kaum zu überschätzen ist.

Zusammenfassung

Einleitung

In den letzten 25 Jahren hat die Philosophie eine radikale Veränderung erfahren. Das metaphysische Denken der Ontologie, Theologie und Kosmologie wurde durch die kritische Philosophie Kants völlig diskreditiert. Auch die Logik hat ihre traditionelle Bedeutung als Schule des Denkens eingebüßt. Sie wird zwar noch unterrichtet, aber nicht mehr als praktisch nützlich angesehen. Es bedarf daher einer völligen Neugründung der Metaphysik – als logische Wissenschaft. Die Methode dieser Wissenschaft kann nur die Dialektik sein, also jene Bewegung des Geistes, die die Entwicklung der Begriffe selbst nachvollzieht und zur Darstellung bringt. Dies hat die Phänomenologie des Geistes gezeigt. Ziel der Wissenschaft der Logik ist es, das Denken in seiner Gesamtheit und seiner notwendigen Entwicklung zu erfassen. Dazu gilt es, die traditionell völlig formale und inhaltsleere Logik mit Inhalt zu füllen, wodurch der Begriff zum eigentlichen Gegenstand wird und sich durch die Bewegung des Begriffs die Struktur der wahren und objektiven Wirklichkeit und Vernunft gleichsam aus der Perspektive Gottes enthüllen kann. Im Folgenden sollen die drei Seiten ...

Über den Autor

Georg Wilhelm Friedrich Hegel wird am 27. August 1770 in Stuttgart geboren. Der pietistische, strenggläubige Vater sieht für seinen Sohn eine theologische Ausbildung vor. Nach der Lateinschule wechselt der junge Hegel ans Stuttgarter Gymnasium. Er ist ein ausgezeichneter Schüler. 1788 tritt er ins Tübinger Stift ein. Fünf Jahre studiert er hier Theologie und Philosophie, schließt Freundschaft mit Friedrich Hölderlin und Friedrich Schelling und genießt das Studentenleben. Am Ende des Studiums steht seine Entscheidung: Er will kein Priester werden. Während Kollege und Freund Schelling schnell reüssiert und mit 23 Jahren schon eine Professorenstelle erhält, plagt sich Hegel ab 1793 als Privatlehrer in Bern und anschließend in Frankfurt am Main. 1801 kommt er nach Jena, wo Schelling und später auch Goethe seiner Karriere auf die Sprünge helfen. 1805 erhält er seine erste unbesoldete Professur in Jena, die sich nur aus Hörergeldern speist. In Jena erblicken sowohl die Phänomenologie des Geistes als auch sein unehelicher Sohn das Licht der Welt. Nach dem Einmarsch der Franzosen flieht Hegel aus Jena. Sein Weg führt über Bamberg nach Nürnberg, wo er die Leitung des Ägidiengymnasiums übernimmt. Hier erscheint sein Werk Die Wissenschaft der Logik (1812 bis 1816). 1811 heiratet er Marie von Tucher, mit der er drei Söhne hat. Eine weitere Durchgangsstation zum großen Durchbruch stellt Heidelberg dar: 1816 nimmt er an der dortigen Universität die Professur für Philosophie an und veröffentlicht die Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse (1817). Schließlich folgt er Fichte auf den Lehrstuhl an der Humboldt-Universität zu Berlin. Hier avanciert er zum „preußischen Staatsphilosophen“ und hält Vorlesungen in überfüllten Hörsälen. Sein Ruf breitet sich in ganz Europa aus. Hegel stirbt am 14. November 1831 in Berlin an der damals dort grassierenden Cholera.


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