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Zehn Mythen der Krise
Buch

Zehn Mythen der Krise

Suhrkamp, 2012 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Alle bisherigen Versuche, die Schuldenkrise im Euroraum zu lösen, sind zum Scheitern verurteilt, sagt Heiner Flassbeck, ehemaliger Staatssekretär im deutschen Finanzministerium. Grund dafür sei die falsche Diagnose der Ursachen. In zehn kurzen und stringenten, wenn auch teilweise sich überschneidenden Aufsätzen legt er dar, warum die offenbar unter Politikern dominierenden liberalen und konservativen Lehren die Krise nur noch verschlimmern. Dabei kritisiert er vor allem die Eigeninteressen der Entscheidungsträger und deren unkritische Übernahme von Dogmen. Flassbeck klammert jedoch aus, dass ohne demokratisch legitimierte Entscheidungen eine langfristige, kontinuierliche Durchsetzung der von ihm propagierten keynesianischen Prinzipien unmöglich ist. Außerdem wird auch ein aktiver Staat wenig am Egoismus der Menschen ändern. Die Schrift ist ein gelungener Gegenentwurf zur vorherrschenden Wirtschaftstheorie. Deshalb empfiehlt getAbstract das schmale Buch allen Politikern, Volkswirten und Ökonomen.

Take-aways

  • Die wahre Ursache der Krise seit 2008 liegt im Herdentrieb an den Finanzmärkten und in der irrigen Annahme, diese seien effizient.
  • Politiker haben kein Interesse daran, das Problem an der Wurzel zu packen.
  • Wenn Deutschland sparen will, braucht es ausländische Konsumenten, sonst droht die Rezession. Verschuldet sich das Ausland deshalb aber, wird es beschimpft.

Über den Autor

Heiner Flassbeck ist ehemaliger Staatssekretär im deutschen Finanzministerium und Chefvolkswirt der Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen.


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