Supermaterialien mit erstaunlichen Eigenschaften, Kohlenstoffwäschetürme auf den Dächern und Wollhaarmammuts, die aus den ewigen Jagdgründen zurückgeholt werden: Vieles davon ist bereits möglich, einiges nötig und manches irrsinnig. Deshalb müssen wir uns dringend mit den Fragen beschäftigen, die im aufziehenden synthetischen Zeitalter auf uns zukommen. Umweltphilosoph Christopher J. Preston erklärt nüchtern und anschaulich, ohne die Wissenschaft zu verteufeln oder zu verherrlichen, welche Optionen wir haben. Ein Muss für alle, die mitreden möchten.
Im kommenden Plastozän greift der Mensch zunehmend in sämtliche Abläufe auf unserem Planeten ein.
Vor rund 12 000 Jahren begann die erdgeschichtliche Epoche des Holozäns, was mit „ganz und gar neu“ übersetzt werden kann. Tatsächlich hat der Mensch seit Beginn der Industrialisierung aber so dramatische Spuren auf unserem Planeten hinterlassen, dass einige Wissenschaftler die Ausrufung einer ganz und gar neuen Epoche fordern: die des Anthropozäns oder Menschenzeitalters. Doch der Begriff ist problematisch: Er rückt den Menschen und dessen Tun in den Mittelpunkt, noch bevor überhaupt Einigkeit darüber besteht, wohin die Reise gehen soll. Eine Alternative könnte deshalb Plastozän (nicht von „Plastik-“, sondern von „plastisch“, also formbar) oder synthetisches Zeitalter lauten: Diese Begriffe bezeichnen eine Welt, die zunehmend vom Menschen geformt wird. Sie laden aber auch zum Nachdenken darüber ein, wie wir den unvermeidlichen Wandel auf der Grundlage demokratischer Entscheidungsprozesse gestalten können.
Die Nanotechnologie bietet das Potenzial, natürliche Grenzen zu überschreiten.
Der Drang, Dinge zu bauen und die Umwelt zu verändern, scheint ...
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