Wer sich als Führungskraft weiterentwickeln möchte, findet bei der Management-Vordenkerin Herminia Ibarra Ratschläge, die weit über die üblichen Tipps hinausgehen und diesen zum Teil direkt widersprechen – etwa jene, sich einfach mal in eine Rolle zu stürzen. Das bringt mehr, sagt sie, als endlos Für und Wider abzuwägen. Ibarra hat viele Führungskräfte bei ihrer Entwicklung begleitet und weiß, wie die typische Karriere verläuft – und wo sie hakt. Sie zeigt, auf welche Hindernisse Führungskräfte auf ihrem Weg nach oben unweigerlich stoßen, wie sie diese beiseiteräumen und wie sie am Ende werden, was sie sein wollen.
Eine Führungskraft werden Sie nur, wenn Sie wie eine Führungskraft handeln.
Viele junge Führungskräfte, die erste Führungsaufgaben übernommen haben und weiter Karriere machen wollen, stellen für ihren weiteren Aufstieg nicht die richtigen Weichen. Sie kümmern sich gewohnheitsgemäß um operative Details und versäumen darüber, sich strategischen Fragen zu widmen. Hier tritt eine Schwäche der herkömmlichen Trainings und Coachings für Führungskräfte zutage. Diese fordern von Ihnen Selbstreflexion und Introspektion – so soll sich Ihre Denkweise ändern. Genau dies will Ihnen aber nicht gelingen. Warum?
Weil man sich in der Regel nicht von innen heraus verändert. Man entwickelt sein Mindset nicht durch Nachdenken, sondern durch Handeln. Erst wenn Sie beginnen, sich wie eine Führungskraft zu verhalten und damit Erfahrungen zu sammeln, wird sich Ihr Denken allmählich der neuen Realität anpassen. Nötig ist ein iterativer Prozess, bei dem Sie neue Dinge ausprobieren und Ihre Möglichkeiten ausloten. Der Wandel zur Führungspersönlichkeit verläuft von außen nach innen. Dies ist das „Outsight-Prinzip“: Sie schauen zuerst nach außen...
Kommentar abgeben