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Der Ruf der Wildnis
Buch

Der Ruf der Wildnis

New York, London, 1903
Diese Ausgabe: Reclam, 2012 more...

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Literatur­klassiker

  • Abenteuerroman
  • Moderne

Worum es geht

Abenteuer im hohen Norden

Mit Der Ruf der Wildnis gelang Jack London der Durchbruch als Autor. Der Erfolg verwundert kaum, schließlich verband der Roman zwei wichtige literarische Trends jener Zeit: Tiergeschichten und die so genannten Kanada-Geschichten über Abenteuer im Norden. Der Roman über einen Haushund, der sich unter den extremen Bedingungen in Alaska während des Goldrauschs nach und nach in ein Wildtier zurückverwandelt, besticht noch heute durch beeindruckende Naturbeschreibungen. Vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Debatten von Londons Zeit, seines eigenen faszinierenden Lebenslaufs und seiner politischen Überzeugungen bietet der Roman einen wahren Schatz an Interpretationsmöglichkeiten. Im Kern ist und bleibt er allerdings eine unterhaltsame Abenteuergeschichte. Erwähnenswert ist, dass die zahlreichen Filmfassungen den Roman zu einer simplen Geschichte über einen treuen Hund verzerrt haben. Das Original ist mehr: eine fesselnde Beschäftigung mit dem Kampf ums Überleben und eine Huldigung ungezähmter Naturschönheit.

Zusammenfassung

Der Beginn der Reise

Ende des 19. Jahrhunderts in Kalifornien: Buck, ein Mischling aus einem Schäferhund und einem Bernhardiner, ist 140 Pfund schwer, vier Jahre alt und führt auf dem Anwesen seines wohlhabenden Besitzers ein gemütliches Leben. Buck spielt mit den kleinen Kindern, geht mit den älteren zur Jagd, liegt am Kamin und fühlt sich den anderen Hunden so überlegen, dass er sie kaum zur Kenntnis nimmt. Eines Tages führt ihn der Gärtnergehilfe Manuel fort, und Buck erkennt zu spät, was los ist: Manuel verkauft den prächtigen Hund an einen Fremden, um seine Sucht, das Glücksspiel, zu finanzieren.

Nach langen Zugfahrten landet Buck schließlich halb verdurstet und wahnsinnig vor Zorn bei einem Mann mit rotem Pullover, den er prompt angreift. Der Mann streckt ihn mit einem Knüppel nieder. Wieder und wieder greift Buck an, und immer wird er niedergeschlagen. Schließlich erkennt er, dass er gegen den Knüppel keine Chance hat. Er ordnet sich dem Mann unter, schwört sich jedoch, dass er sich niemals bei seinem Unterdrücker einschmeicheln wird. Der Mann stellt sich als Händler heraus; er verkauft Buck an den Schlittenführer...

Über den Autor

Jack London wird am 12. Januar 1876 in San Francisco als uneheliches Kind geboren. Seine Mutter heiratet noch im gleichen Jahr den Tischler John London, der nicht Jacks Vater ist, ihm aber seinen Namen gibt. Jack wächst zunächst in recht ärmlichen Verhältnissen auf. Bereits im zarten Alter von elf Jahren verdient er sein erstes eigenes Geld als Zeitungsjunge, später arbeitet er in einer Konservenfabrik. 1893 heuert er als Matrose an Bord des Robbenfangschiffs „Sophia Sutherland“ an und segelt über Japan nach Sibirien, um nach seiner Rückkehr seine erste Kurzgeschichte über einen Taifun vor der japanischen Küste zu schreiben. Danach trampt er zusammen mit Obdachlosen und gescheiterten Existenzen durch die Vereinigten Staaten und kommt zum ersten Mal mit den Gedanken der modernen Philosophen Nietzsche, Marx und Darwin in Berührung. Jack London ist engagierter Sozialist und begeistert sich auch für die zu seiner Zeit noch recht neue Evolutionstheorie. Während seines vorübergehenden Studiums an der Berkeley Universität schreibt er die ersten soziologischen Aufsätze. 1900 heiratet er die Intellektuelle Bessie Maddern, die ihm zwei Töchter schenkt. Bereits vier Jahre später verlässt er seine Frau für Charmian Kittredge, die ihm charakterlich sehr ähnlich ist. Kurz vor Erscheinen von The Sea Wolf (Der Seewolf) im Jahr 1904 kämpft sich Jack London als einziger westlicher Reporter über Japan und Korea an die Front des Russisch-Japanischen Krieges vor, um Lebenserfahrung zu sammeln und darüber zu berichten. Jack London gilt als überdurchschnittlich gut aussehender und fröhlicher Mann, obwohl er sein Leben lang kränkelt. Ein Grund mehr für ihn, hart zu sich selbst zu sein, im Beruf wie im Privaten aus dem Vollen zu schöpfen und alles auf eine Karte zu setzen. Als Alkoholiker wird er nur 40 Jahre alt, er stirbt am 22. November 1916. Bis zum heutigen Tag ist umstritten, ob es sich bei seinem Tod um ein Nierenversagen oder um Selbstmord handelt. Zu Londons größten Erfolgen gehören die Romane The Call of the Wild (Ruf der Wildnis, 1903), White Fang (Wolfsblut, 1906) und Burning Daylight (Lockruf des Goldes, 1910).


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