Wenn Milliardäre ins All fliegen, macht sich ungläubiges Staunen breit: Was wollen die da oben? Dass es beim Boom der kommerziellen Raumfahrt um mehr geht als um den Spieltrieb reicher Männer, wird bei der Lektüre dieses Buches klar: Im All winken äußerst lukrative Geschäftsaussichten. Tim Marshalls Bestandsaufnahme gibt einen erhellenden Überblick über viele aktuelle Projekte. Nüchtern wägt er die Chancen und Risiken der Weltraumaktivitäten von Staaten und Unternehmen ab. Angesichts von Militarisierung und Kommerzialisierung wirkt sein Ruf nach Kooperation im All fast romantisch.
Im Weltraum hat ein neuer Wettlauf begonnen.
Im 20. Jahrhundert hat die Menschheit begonnen, den Weltraum zu erobern. Die entsprechenden Technologien entstanden im Wettlauf der damaligen Supermächte Sowjetunion und USA. Sie sorgten für Fortschritte in vielen Bereichen. Vom Mondprogramm der USA profitierte zum Beispiel auch die Forschung an Computern, Telekommunikation und Solarzellen. Die raumfahrttechnische Entwicklung – vom ersten Satelliten und dem ersten Menschen im All über die Mondlandung bis zum Bau von Raumstationen – war immer auch von militärischen Motiven getrieben.
Nach einigen Jahrzehnten der internationalen Zusammenarbeit, beispielsweise auf der Raumstation ISS, hat ein neuer Wettlauf begonnen. Diesmal stehen den USA und ihren Verbündeten die Nationen China und Russland gegenüber, wobei China die größere Rolle zufällt. Daneben trachten weitere Nationen und auch Unternehmen danach, ihre Interessen im All durchzusetzen. Die Lagerbildung auf der Erde wird auf den Weltraum übertragen. Die irdische Geografie wird sich damit künftig auch im Weltraum widerspiegeln, einschließlich militärischer Aufrüstung. Sinnvoller wäre ...
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