Rezension
„In China ist ein Sack Reis umgefallen“ – dieser Spruch steht seit jeher für gelangweiltes Desinteresse. Was aber, wenn bald „in den USA ist ein Chlorhühnchen-Container explodiert“, oder „in Europa ist ein Biobutterberg geschmolzen“ zum Synonym für Bedeutungslosigkeit wird? Thomas Seifert betrachtet die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft Asiens und kommt zum Schluss: Ob und wie viele Säcke Reis dort umfallen, darf uns nicht länger egal sein, denn der rasante Aufstieg Chinas und Indiens ist Tatsache – und hat eben erst begonnen. Seiferts Buch ist eine nicht immer gelungene Mischung aus historisch-ökonomischer Analyse und feuilletonistischen Streifzügen quer durch Asien. Bei seinem ehrgeizigen Versuch, den ganz großen Bogen zu spannen, überspannt er ihn allerdings streckenweise. Ärgerlich ist die hohe Zahl formaler und inhaltlicher Fehler: So wird schon mal die Einwohnerzahl Spaniens mit der Italiens verwechselt, dem falschen Euroland die Schuld für die Krise zugeschoben, oder es werden Buchtitel und Firmennamen nicht korrekt wiedergegeben. Trotz dieser Nachlässigkeiten empfiehlt getAbstract das Buch allen, die sich über die künftige Weltordnung Gedanken machen möchten.
Zusammenfassung
Über den Autor
Thomas Seifert ist Leiter des Ressorts Außenpolitik bei der Wiener Zeitung und berichtet unter anderem für die Welt am Sonntag, den Stern und Brand eins aus aller Welt. Er hat die Bücher Schwarzbuch Öl (2005) und Schwarzbuch Gold (2011) mitverfasst.
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