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Die Zukunft ist Geschichte
Buch

Die Zukunft ist Geschichte

Wie Russland die Freiheit gewann und verlor

Suhrkamp, 2018 more...


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Analytisch
  • Augenöffner
  • Brisant

Rezension

Sowjetbürger erzählten gern folgenden Witz über ihr Arbeitsleben: „Wir tun so, als ob wir arbeiten, und sie tun so, als ob sie uns bezahlen.“ Widersprüchliche Ansichten zu hegen und an beide zu glauben – für den Sowjetmenschen war Orwells Doppeldenk-Prinzip überlebenswichtig. Masha Gessen zeichnet anhand der Lebensgeschichten von vier Kindern der Perestroika nach, wie sich der doppeldenkende „Homo Sovieticus“ über die wilden 1990er-Jahre hinüberrettete und im postkommunistischen Mafiastaat Wladimir Putins wieder auferstand. Selten war eine Analyse so düster und erhellend zugleich.

Take-aways

  • In der Sowjetunion der 1980er-Jahre wurde der Mangel verwaltet und die Elite bei Laune gehalten.
  • Der typische Sowjetbürger war es gewohnt, Propagandalügen gleichzeitig zu glauben und um ihre Unwahrheit zu wissen. 
  • Mit der Sowjetunion löste sich 1991 ein Imperium auf, das offiziell nie eines gewesen war.

Über die Autorin

Masha Gessen ist Journalistin und Buchautorin. Sie schreibt unter anderem fest für das Magazin The New Yorker. Gessen wurde in Moskau geboren, emigrierte als Teenager in die USA und kehrte 1991 nach Russland zurück, um die postsowjetische Wendezeit journalistisch und schriftstellerisch zu begleiten. Gessen zog 2013 wegen zunehmender Repressionen gegen Homosexuelle nach New York.


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