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Scham
Buch

Scham

Die politische Kraft eines unterschätzten Gefühls

S. Fischer, 2015 more...

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Wir stehen heute in vielerlei Hinsicht vor brisanten Entwicklungen. Knapper werdende Wasserressourcen, steigende CO2-Emissionen, Artensterben und die demografische Entwicklung in vielen Teilen der Welt stellen enorme Herausforderungen dar. Besonders im Umweltbereich können wenige Akteure Schäden anrichten, die die gesamte Öffentlichkeit tangieren. Die Frage stellt sich, wie die Verantwortlichen zu einer Verhaltensänderung gebracht werden können. An der viel beschworenen Macht des kritischen Konsumenten bestehen längst Zweifel. Gefragt ist jedoch der engagierte Bürger. Öffentliche Proteste, die mit einer Bloßstellung einhergehen, erweisen sich als höchst effektiv. Das war schon im Mittelalter so, als Delinquenten am Pranger dem Hohn ihrer Mitmenschen ausgesetzt wurden. Doch kann Beschämung so zur Anwendung kommen, dass unsere modernen zivilisatorischen Standards nicht verletzt werden? Ja, meint Jennifer Jacquet und zeigt in ihrem Buch anhand vieler Beispiele, wie Beschämungskampagnen so effektiv wie maßvoll umgesetzt werden können. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die darüber nachdenken, wie sie konkret zur Überwindung von gesellschaftlichen Missständen beitragen können, aber auch Vertretern der Wirtschaft, die wissen wollen, was ihnen bei einem Fehlverhalten blühen kann.

Take-aways

  • Die Welt ist bedroht durch vielfältige exponentielle Fehlentwicklungen, unter anderem in so sensiblen Bereichen wie Umwelt, Ressourcen und Demografie.
  • Vor allem im Umweltbereich können wenige Einzelakteure sehr viele schädigen.
  • Kampagnen, die auf das Schuldgefühl zielen, sind zu wenig wirkungsvoll: Täter finden Rechtfertigungen; für gewissenhafte Konsumenten kreieren sie Feigenblattprodukte.

Über die Autorin

Jennifer Jacquet ist Assistenzprofessorin für Umweltwissenschaften an der New York University. Bekannt wurde sie durch den Guilty Planet Blog auf der Website des Scientific American, den sie bis 2012 schrieb, und durch ihre Beiträge auf der Website Edge.


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