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Work-Life-Bullshit
Buch

Work-Life-Bullshit

Warum die Trennung von Arbeit und Leben in die Irre führt

Riemann, 2013 Mehr


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Inspirierend

Rezension

Als Thomas Vašek dieses Buch schrieb, so war das zweifellos Arbeit. Er recherchierte, trug Wissen zusammen, machte sich eigene Gedanken. Doch bestimmt stellte er keine Sekunde seine Mühen infrage. Natürlich, er verdient mit Schreiben seinen Lebensunterhalt, aber das allein ist es nicht: „Gute“ Arbeit, wie Thomas Vašek sie versteht, gibt dem Leben Struktur, verschafft Flow-Erlebnisse, hilft einem, sich weiterzuentwickeln. Statt die Arbeitszeit noch mehr zu reduzieren (wie weit sie bereits verringert wurde, erfahren wir im historischen Abriss), sollten wir uns mit solch guter Arbeit befassen, sagt Vašek. Seine einfache, klare Sprache, in die er auch die komplexen Gedanken großer Philosophen übersetzt, ist ein Pluspunkt des Buches; ein Minus ist der eher geringe Praxisnutzen seiner Ausführungen. Im letzten Abschnitt schwelgt Vašek in Utopien: dass sich Unternehmen den Wünschen der Menschen fügen müssten, dass das Rentenalter um des guten Lebens willen erhöht werden und Freundschaftsverträge an die Stelle brüchig gewordener Arbeits- und Partnerbindungen treten sollten. Wie weit man ihm in diesen Gedanken folgen soll, will getAbstract nicht entscheiden – bloß das Buch allen Arbeitstätigen empfehlen, die sich hin und wieder die Sinnfrage stellen.

Take-aways

  • Zwischen Arbeit und Freizeit zu unterscheiden ist Unsinn.
  • Der Ursprung des Begriffs „Work-Life-Balance“ liegt in einer Philosophie, die Arbeit als rein instrumentell betrachtet, als Mittel zur Befriedigung von Konsumbedürfnissen.
  • Die richtige Frage muss lauten: Was ist gute Arbeit?

Über den Autor

Thomas Vašek ist Chefredakteur des philosophischen Magazins Hohe Luft. Er ist auch Autor des Buches Die Weichmacher.


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