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Armut und Hungersnöte
Buch

Armut und Hungersnöte

Ein Essay über Anspruchsrechte und Deprivation

Oxford UP, 1982 más...

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Warum müssen heute noch Menschen verhungern? Die Standardantwort auf diese Frage lautet: Weil es nicht genügend Nahrung gibt. Doch mit dieser Erklärung wollte sich der indische Wirtschaftswissenschaftler Amartya Sen Anfang der 80er Jahre nicht mehr zufrieden geben. Aus eigener Erfahrung wusste er, dass bei einer Hungersnot nicht alle Menschen gleich stark vom Nahrungsmangel betroffen sind. In Poverty and Famines sucht er eine plausible Erklärung dafür, warum bestimmte Bevölkerungsgruppen verhungern, während es anderen in der gleichen Region viel weniger schlecht ergeht. Mehr noch: Hungersnöte können sogar ausbrechen, obwohl die Nahrungsmenge und die Bevölkerungszahl im Vergleich zu den Vorjahren gleich geblieben sind. Sens Erklärung: Nicht nur auf die Nahrungsmenge, sondern auch auf die Zugangsrechte zur Nahrung kommt es an. Macht, Kaufkraft und Zugehörigkeit zu bestimmten Bevölkerungsgruppen spielen also eine Rolle. Für seine Beiträge zur Wohlfahrtsökonomie wurde Sen 1998 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geehrt. getAbstract.com empfiehlt dieses Buch allen volkswirtschaftlich Interessierten.

Take-aways

  • Die These, dass Hungersnöte immer von einer Verknappung der Nahrung ausgelöst werden, ist falsch.
  • Viele Hungersnöte lassen sich auf Verteilungsprobleme zurückführen: Nahrung ist ausreichend vorhanden, wird jedoch falsch verteilt.
  • Mit dem Konzept der Anspruchs- oder Zugangsrechte lässt sich der wahre Auslöser von Hungersnöten herausfinden.

Über den Autor

Amartya Sen wurde 1933 in Westbengalen geboren. Nach seinem Studium der Mathematik und Wirtschaftswissenschaft ging er ans Trinity College nach Cambridge. Seine weitere akademische Karriere führte ihn nach Kalkutta, Massachusetts, Delhi, London, Oxford, Harvard und wieder nach Cambridge. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen gehören On Economic Inequality (1973) und Poverty and Famines (1981). 1998 wurde ihm der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften verliehen.


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