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Bauernsterben
Eine Rezension von

Bauernsterben

Wie die globale Agrarindustrie unsere Lebensgrundlagen zerstört


Grenzenlose Gier: warum die Agrarindustrie uns allen schadet

von Raymund Krauleidis

Das Bauernsterben ist ein globales Problem. Allein in der EU fallen täglich über tausend Landwirtschaftsbetriebe einer irrsinnigen Agrarpolitik sowie dem Gebaren der gierigen Agrarindustrie zum Opfer. Doch am Ende sind nicht nur sie die Leidtragenden, sondern die gesamte Menschheit.

Bartholomäus Grill ist wütend. Wütend auf die Politik, wütend auf die unendlich gierigen Großkonzerne und wütend auf korrupte Machteliten, um nur einige Beispiele zu nennen. Und der Autor weiß, wovon er spricht. Grill wuchs in einer landwirtschaftlich geprägten Familie auf und bezeichnet sich selbst als „Bergbauernbub“. Auf diese Kindheit greift er auch im Rahmen seiner Argumentation zurück. Später studierte er Philosophie, Soziologie und Kunstgeschichte und arbeitete danach als Journalist.

Sündenbock Brüssel

Zu Beginn von Bauernsterben nimmt Grill die Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit – in eine Zeit, in der Kunstdünger ein Fremdwort war, Fleisch vor allem an Festtagen auf den Tisch kam und es in Westdeutschland noch knapp 1,4 Millionen Landwirtschaftsbetriebe gab. „Die Vorfahren wirtschafteten nachhaltig, auch wenn damals niemand dieses Wort gebrauchte, der schonende Umgang mit den Ressourcen war ein ungeschriebenes Gebot“, erinnert sich Grill. Diese Epoche endet jedoch in den 1960er-Jahren. Verantwortlich dafür ist Grill zufolge – neben dem zunehmenden Einsatz von Chemikalien – vor allem die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) mit Sitz in Brüssel. Zwar ruft diese zunächst Garantiepreise aus und sorgt damit für deutlich höhere Einkommen der Bauern. Allerdings steigt damit auch die Überproduktion über Jahre hinweg ins Unermessliche.


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