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Das Dschungelbuch
Buch

Das Dschungelbuch

London, 1894
Diese Ausgabe: Insel Verlag, 2006 más...

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Literatur­klassiker

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Worum es geht

Das Gesetz des Dschungels

"Probier’s mal mit Gemütlichkeit", singt Balu, der Bär, in der weltbekannten Disney-Verfilmung des Dschungelbuchs. Dass es aber im Dschungel gar nicht so gemütlich zugeht, erfährt, wer die Originalvorlage von Rudyard Kipling zur Hand nimmt. Mogli, der Junge, der von Wölfen aufgezogen wird, lernt von seinen beiden Mentoren, dem Bären und dem Panther, das Gesetz des Dschungels. In zahlreichen Konflikten mit dem Tiger Schir Khan, dem Wolfsrudel und schließlich sogar den abergläubischen Menschen muss er sich durchsetzen. Ähnlich wie Mogli, der auf seinem Weg zum Erwachsenwerden mehrere Prüfungen bestehen muss, ergeht es auch ein paar tierischen Helden in weiteren Geschichten. Schnell wird klar, dass das Leben in der Wildnis kein Zuckerschlecken ist. Rudyard Kipling war ein Verfechter des britischen Imperialismus. Sein in einigen Geschichten offen hervortretender Patriotismus und der Glaube an Befehl und Gehorsam muten manchmal etwas seltsam an und sind schon so manchem Kritiker übel aufgestoßen. Trotzdem, Kiplings Dschungelmärchen über Freundschaft, Bewährung und Abenteuer sind immer wieder lesenswert.

Zusammenfassung

Mensch unter Wölfen

Vier drollige kleine Fellknäuel tummeln sich in der Höhle von Vater und Mutter Wolf. Die beiden freuen sich über den kräftigen Nachwuchs. Doch da kommt unerwünschter Besuch vom Schakal Tabaqui, einem Aasfresser und Unglücksbringer. Gleich verkündet er stolz eine unangenehme Neuigkeit: Der Tiger Schir Khan habe seine Jagdgründe hierher verlegt, noch dazu, um Menschen zu jagen. Und tatsächlich greift der Tiger ein Holzfällerlager an - verbrennt sich aber prompt die Pfoten.

Plötzlich bewegt sich etwas im Dschungel vor der Höhle der Wölfe: Sie entdecken ein kleines, nacktes, braunes Menschenkind. Sogleich purzelt das Menschlein zu den Wolfsjungen und kuschelt sich in das Fell von Mutter Wolf. Diese ist gerührt und sieht sich schon als Erste ihres Rudels, die ein Menschenjunges aufziehen wird. Davon kann sie auch Schir Khan nicht abhalten, der wütend seine Jagdbeute einfordert. Bei der nächsten Versammlung der Tiere am Wolfsfelsen stellt sie den kleinen Mogli, denn so nennt sie das Menschenkind, dem Wolfsältesten Akela vor. Dieser weist die Wölfin darauf hin, dass das Kind zwei Fürsprecher benötige, wenn es bleiben solle. Der erste Fürsprecher ist schnell...

Über den Autor

Rudyard Kipling wird am 30. Dezember 1865 in Bombay geboren und verbringt dort seine ersten Lebensjahre. Seine Eltern sind wohlhabend, sein Vater leitet die Kunstakademie und später das Museum von Lahore. Rudyards wohlbehütetes Leben findet ein jähes Ende, als seine Eltern beschließen, ihn ab seinem fünften Lebensjahr nach England zu schicken, um ihn dort erziehen und ausbilden zu lassen. Für Kipling beginnt eine düstere Zeit: Seine englischen Pflegeeltern sind streng, extrem religiös und gehen nicht gerade zimperlich mit dem Jungen um. Er leidet unter Schlaflosigkeit, die ihn sein ganzes Leben begleiten wird. Mit zwölf Jahren schicken ihn seine Eltern auf ein Internat. Diese Zeit genießt Kipling, lernt er hier doch echte Kameradschaft kennen. Die Offizierslaufbahn, auf die die Schule in erster Linie vorbereiten soll, kommt für Kipling wegen einer Sehschwäche nicht infrage. Mit 17 Jahren kehrt er deshalb nach Indien zurück und nimmt auf Vermittlung seines Vaters eine Stelle als Journalist bei der Civil & Military Gazette an. Ab 1885 beginnt Kipling damit, Kurzgeschichten in der Zeitung zu veröffentlichen – mit einigem Erfolg: Die gesammelten Werke erscheinen 1888 in Buchform. Die Erfahrungen des Koloniallebens beeindrucken den jungen Autor stark und beeinflussen seine Geschichten. Ab 1887 arbeitet er für den Pioneer, was eine intensive Reisetätigkeit mit sich bringt. Bei seiner Rückkehr nach England 1889 ist er bereits berühmt und wird als Erbe von Charles Dickens gefeiert. 1892 heiratet Kipling und zieht mit seiner Frau in die USA. In Neuengland werden sein Sohn und seine Tochter geboren, und dort arbeitet er auch am Dschungelbuch (The Jungle Book, 1894). 1897 zieht er mit seiner Familie zurück nach England. 1899 wird sein Gedicht The White Man’s Burden (Die Bürde des weißen Mannes) veröffentlicht. Dieser Ausdruck wird vielfach als Euphemismus für den Imperialismus verstanden. 1901 erscheint Kiplings vermutlich wichtigstes Werk, Kim. 1907 erhält er den Nobelpreis für Literatur. Nach dem Ersten Weltkrieg, gebeutelt durch den Tod seines Sohnes, hat Kipling immer weniger Erfolg. Er stirbt am 18. Januar 1936 in London.


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