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Der Peloponnesische Krieg
Buch

Der Peloponnesische Krieg

Griechenland, um 400 v. Chr.
Diese Ausgabe: Reclam, 2009 más...

Literatur­klassiker

  • Geschichte
  • Griechische Antike

Worum es geht

Der Beginn der Geschichtsschreibung

Von den großen Köpfen der Geistesgeschichte war kaum einer seiner Zeit so weit voraus wie Thukydides. Fast 2000 Jahre hat es gedauert, bis man seine Bedeutung als Erfinder der modernen Geschichtsschreibung erkannte – ein erstaunliches Versäumnis, denn der Autor selbst benennt in klaren Worten das Revolutionäre an seinem Ansatz: Um „klare Erkenntnis des Vergangenen“ geht es ihm, „und damit auch des Künftigen“. Nicht dem „Bericht des ersten Besten“ sei er in seiner Darstellung gefolgt, vielmehr habe er „selbst Erlebtes und von anderer Seite Berichtetes mit größtmöglicher Genauigkeit (...) erforscht.“ Sein Bemühen um Wahrheit war kein Selbstzweck; in den Geschehnissen des Peloponnesischen Krieges suchte Thukydides nach Mustern und Gesetzmäßigkeiten, unter oberflächlichen Anlässen ergründete er deren Ursachen. So koppelte er die historische Erkenntnis an die Erkenntnis der Natur des Menschen: In Machtstreben und Angst sah er unveränderliche Triebfedern menschlichen Handelns. Um diese Einsicht zu bewahren und damit kommenden Generationen bei der Gestaltung ihres Schicksals zu helfen, schrieb Thukydides eines der spannendsten und unerschöpflichsten Bücher der Literaturgeschichte.

Take-aways

  • Der Peloponnesische Krieg ist eines der Grundlagenwerke der Geschichtsschreibung.
  • Inhalt: Im Griechenland des fünften Jahrhunderts v. Chr. stehen sich zwei mächtige Bündnisse gegenüber: der attische und der peloponnesische Bund – Athen und Sparta. Es kommt zu einem 27 Jahre währenden Krieg um die Vorherrschaft.
  • Das Buch bricht mitten im Satz ab, die Beschreibung der letzten sechs Kriegsjahre fehlt.

Über den Autor

Thukydides’ Leben liegt weitgehend im Dunkeln, die wenigen Quellen sind großenteils unzuverlässig. Selbst über Geburts- und Todesdatum kann nur spekuliert werden. Indizien legen nahe, dass Thukydides um 454 v. Chr. geboren wird und um 396 v. Chr. stirbt. Seine Familie hat, wie es scheint, Wurzeln in Thrakien. Thukydides besitzt dort Goldbergwerke, wie er selbst im Peloponnesischen Krieg berichtet. Sein Lebensmittelpunkt ist jedoch in jeder Hinsicht die Polis Athen. Hier gehört er zur aristokratischen Elite. Im Jahr 424 v. Chr. wählen ihn die Athener zu einem von zehn so genannten Strategen – Heerführern, denen auch Verwaltungsaufgaben und militärische Rechtsprechung obliegen. Das Amt ist angesehen und dient manchem als Sprungbrett für eine politische Karriere. Auch Thukydides erhält seine Chance, sich zu bewähren: Er soll verhindern, dass die thrakische Stadt Amphipolis dem spartanischen Feldherrn Brasidas in die Hände fällt. Doch die sieben Schiffe unter Thukydides kommen zu spät, Amphipolis hat sich Brasidas bereits ergeben. Die Athener strafen ihren glücklosen Strategen mit Verbannung, 20 Jahre lang. Bis zum Ausgang des Peloponnesischen Krieges, dessen Beschreibung er sich zur Lebensaufgabe macht, bleibt er der Heimat fern. Nach eigenen Angaben nutzt er die Zeit, um Nachforschungen zu seinem Geschichtswerk anzustellen. Ob er tatsächlich zu diesem Zweck Hellas, Sizilien und den Peloponnes bereist, wie der dubiose Thukydides-Biograf Markellinos schreibt, ist nicht gewiss. Wie und wo Thukydides starb, ist unbekannt. Es wird aber angenommen, dass er in Athen begraben liegt.


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